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45 Die Besatzer stoßen auf Widerstand Die Kontinentalsperre gegen England konnte Napoleon nur schwer durch setzen. Während er die Zustimmung Russ lands erreichte, indem er Gebiete versprach, ging er gegen die widerstrebenden Staaten mit Gewalt vor: Französische Truppen rückten 1807/08 in Spanien und Portugal ein. Im Jahre 1810 besetzten sie Holland und die norddeutschen Küstenländer bis zur Linie Minden-Lauenburg-Lübeck. Unter dem Druck der französischen Besatzer besannen sich die Völker auf ihre Nation: auf ihre Herkunft, Sprache und Kultur. Überall wuchs der Wunsch, die fremde Herrschaft abzuschütteln. Der nationale Freiheitsdrang flammte zunächst in Südeuropa auf. Als Napoleon 1808 seinen Bruder Joseph Bonaparte zum König von Spanien einsetzte, erhob sich das spanische Volk. Unterstützt von England und Portugal führten die spanischen Freiheitskämpfer einen erbitterten Kleinkrieg (Guerillakrieg) gegen die Besatzungsmacht. 1809 scheiterte der österreichische Ver such, die Fremdherrschaft abzu schüt teln. Im Frieden von Schönbrunn mus s te Österreich rund ein Fünftel seines Territoriums an Frankreich abtreten. Auch der Tiroler Volksaufstand von 1809 unter dem Freiheitskämpfer And -r eas Hofer misslang. Er wurde verhaftet und auf Befehl Napoleons 1810 erschossen. Weitere Aufstände einiger Soldatengruppen in Preußen, Westfalen und anderen Gebieten blieben ebenfalls erfolglos. Der Feldzug gegen Russland Der Versuch Napoleons, sich Russland gefügig zu machen, war der Anfang vom Ende der französischen Vormachtstellung auf dem europäischen Kontinent. Der Anlass zum Krieg war der russische Bruch der Wirtschaftsblockade. Im Juni 1812 rückte Napoleon mit rund 500 000 Soldaten in Russland ein. Zu seiner „Grande Armée“ gehörten 250 000 Fran zosen, 180 000 Deutsche aus den Rhein bundstaaten, 70 000 Polen, ferner Italiener, Schweizer, Spanier, Portugiesen und Dänen. Angesichts der napoleonischen Armee wichen die russischen Generäle zu nächst jeder größeren Schlacht aus. Damit brachten sie Napoleon dazu, mit dem Hauptheer weiter vorzurücken. Anfang September 1812 zogen die bereits geschwächten Truppen in Moskau ein. Die Einwohner flohen und setzten die Stadt in Brand. Gegen fremde Herrschaft Der Maler Goya war fast taub und blind, als er das Bild (Abb. 1) malte. Er hat mit dieser Arbeit seine Ein stellung gegenüber der napo leonischen Herrschaft ausgedrückt. Beschreibe sie! Welche künstlerischen Mittel hat er genutzt? 1 „Der 3. Mai 1808: Die Erschießung der spanischen Aufstän dischen.“ Ölgemälde (266 x 345 cm) von Francisco de Goya, 1814. Am 2. Mai 1808 hatte sich die Bevölkerung von Madrid gegen die französischen Soldaten erhoben. Einen Tag danach wurden auf Befehl eines französischen Generals 800 spanische Freiheits kämpfer zur Vergeltung hingerichtet. 4753_033_048 03.11.16 07:26 Seite 45 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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