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mit Deutschland zu schließen. Im März 1936 besetzten deutsche Truppen in einer Blitzaktion das entmilitarisierte Rheinland. Die Westmächte reagierten auch auf diese Vertragsverletzung nur mit Protesten. Der Versailler Vertrag war bedeutungslos geworden. Neue Bündnisse Als Hitler Ende 1935 Italien im Krieg gegen Äthiopien unterstützte, begann die Annäherung der beiden Diktaturen. Am 1. November 1936 verkündete Mussolini die „Achse Berlin – Rom“. Ein Jahr später trat Italien auch dem Antikominternpakt bei, in dem sich Deutschland und Japan 1936 dazu verpfl ichtet hatten, weltweit den Kommunismus zu bekämpfen und die Sowjetunion außenpolitisch zu isolieren. Im März 1939 schloss sich dem Pakt auch Spanien unter General Franco an, den die Nationalsozialisten und die italienischen Faschisten im Bürgerkrieg seit 1936 massiv unterstützt hatten. Wenn auch das von Hitler stets angestrebte Bündnis mit England nicht zustande gekommen war, so schien das „weltpolitische Dreieck“ Berlin – Rom – Tokio eine Politik ohne – oder sogar gegen – das britische Weltreich zuzulassen (u M3). Der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt signalisierte zwar in einer Rede eine Abwendung von der Neutralitätspolitik, aber weder Hitler noch Mussolini ließen sich davon beeindrucken. England, Frankreich und die meisten anderen westeuropäischen Länder hatten mit inneren Problemen und den Nachwirkungen der Weltwirtschaftskrise zu kämpfen. Sie wollten unbedingt am Frieden festhalten und setzten auf Appeasement („Beschwichtigung“) als Maxime ihrer Außenpolitik. Nur so ist es zu erklären, dass das Deutsche Reich keinen ernsthaften Widerstand fand und ab 1938 die Aggressivität seiner Außenpolitik noch steigern konnte. Die Österreich-Frage Anders als 1934 hatte Hitler 1937/38 die Billigung Mussolinis, als er erneut versuchte, massiven Einfl uss auf Österreich zu gewinnen. Deutschland erreichte im Juli 1937 zunächst die Verstärkung des Einfl usses österreichischer Nationalsozialisten, die Zulassung von NS-Zeitungen und die Aufnahme von Ministern in die Regierung des Bundeskanzlers Kurt Schuschnigg. Nachdem Hitler offen mit dem Einmarsch der Wehrmacht gedroht hatte, wurde Schuschnigg zur Unterzeichnung eines Abkommens gedrängt, das den Nationalsozialisten in Osterreich weitreichende Vollmachten gab, vor allem die Kontrolle über den gesamten Polizeiapparat. Schuschnigg glaubte, mit diesen Zugeständnissen die Eigenstaatlichkeit gesichert zu haben. Als seine neuen Regierungspartner jedoch immer unverhohlener die Staatsgeschäfte übernahmen, sah er eine Machtergreifung voraus und rief die Österreicher am 9. März zu einer Volksabstimmung über die Unabhängigkeit auf. Dies reichte Hitler als Grund für die Mobilisierung der Wehrmacht. Schuschnigg trat auf dessen Druck am 11. März zugunsten des Nationalsozialisten Arthur Seyß-Inquart zurück, der sofort ein telegrafi sches „Hilfeersuchen“ an die Wehrmacht richtete. Am 12. März marschierten deutsche Soldaten in Österreich ein und wurden zum Teil mit triumphalem Jubel empfangen. Unter dem Eindruck dieser Zustimmung verkündete Hitler am 15. März vor begeisterten Menschenmassen auf dem Wiener Heldenplatz „den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich“. In den folgenden Wochen wurden in Österreich dann etwa 80 000 Menschen verhaftet, darunter viele Politiker des alten Systems sowie Juden. Weitere Expansion Auch in Deutschland fand Hitlers Politik jetzt fast uneingeschränkte Zustimmung. Nun forderte Hitler die „Lösung des Sudetenproblems“, die für ihn darin bestand, die deutschsprachig dominierten Gebiete der Tschechoslowakei dem Franklin Delano Roosevelt (1882 1945): Rechtsanwalt und Politiker, Neffe Theodore Roosevelts, 1933 1945 US-Präsident (Demokrat). Er setzte sich für soziale Reformen ein, führte die USA in den Zweiten Weltkrieg und engagierte sich für die Gründung der Vereinten Nationen. Kurt Schuschnigg (1897 1977): österreichischer Politiker, Bundeskanzler 1934 1938, regierte Österreich diktatorisch und ohne legale Opposition. Nach dem „Anschluss“ zum Rücktritt gezwungen, bis 1945 in deutschen Konzentrationslagern inhaftiert. 125Der Weg in den Krieg Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g tu m d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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