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221Mit Material arbeiten M 4 Israel wird proklamiert David Ben Gurion ruft vor Mitgliedern des jüdischen Nationalrates in Tel Aviv am 14. Mai 1948 den Staat Israel aus: Im Lande Israel trat das jüdische Volk ins Leben, hier wurde sein geistiges, religiöses und politisches Antlitz geformt; hier führte es sein Leben in staatlicher Selbstständigkeit […]. Mit Gewalt aus seinem Lande vertrieben, hielt es ihm allenthalben in der Zerstreuung die Treue und hörte niemals auf, die Rückkehr in sein Land und die Wieder her stellung seiner politischen Freiheit in ihm zu erfl ehen und zu erhoffen. In historischer und überlieferter Ver bundenheit erstrebten die Juden aller Zeiten die Wiedergewinnung ihrer alten Heimat; in Scharen kehrten Pioniere, Wagemutige und Helden der letzten Generation heim in ihr Land. Sie brachten die Wüste zu neuem Leben, bauten Städte und Dörfer, schufen ein im Wachstum begriffenes Siedlungswerk mit eigener Wirtschaft und Kultur, friedliebend und wehrfähig, das […] sich nach staatlicher Selbstständigkeit sehnt. […] Die Katastrophe, die in unseren Tagen über das jüdische Volk hereinbrach und der Millionen Juden in Europa zum Opfer fi elen, bewies erneut und eindringlich, dass es unerlässlich ist, die Frage des heimatund staatenlosen jüdischen Volkes durch Wieder er richtung des jüdischen Staates im Lande Israel zu lösen, der seine Tore jedem Juden weit öffnen und dem jüdischen Volk die Stellung einer gleichberechtigten Nation unter den Völkern verleihen wird. […] Das jüdische Volk hat gleich allen anderen Völkern das natürliche Recht, ein selbstständiges Leben in einem souve ränen Staat zu führen. Daher sind wir [...] heute, am Tage, an dem das britische Mandat über das Land Israel zu Ende geht, zusammengetreten und proklamieren hiermit kraft unseres natürlichen und historischen Rechts und aufgrund des Beschlusses der Vollversammlung der Vereinten Nationen die Errichtung eines jüdischen Staates im Lande Israel, des Staates Israel. […] Wir bieten allen Nachbarstaaten und ihren Völkern die Hand zum Frieden und zu guter Nachbarschaft und rufen sie zur Zusammenarbeit mit dem jüdischen Volke, das in seinem Lande die Selbstständigkeit erlangte, und zu gegenseitiger Hilfe auf. Der Staat Israel ist bereit, seinen Beitrag zu den gemeinsamen Bemühungen für den Fortschritt des gesamten Mittleren Ostens zu leis ten. Zit. nach: Elmar Krautkrämer, Krieg ohne Ende?, a. a. O., S. 163 f. M 1 Die Balfour-Erklärung Am 2. November 1917 schreibt der britische Außenminister Lord Arthur Balfour an den Vizepräsidenten der britischen Vereinigung jüdischer Gemeinden, Lord Walter Rothschild: Seiner Majestät Regierung betrachtet die Schaffung einer nationalen Heimstätte in Palästina für das jüdische Volk mit Wohlwollen und wird die größten Anstrengungen machen, um die Erreichung dieses Zieles zu erleichtern, wobei klar verstanden werde, dass nichts getan werden soll, was die bürgerlichen und religiösen Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften in Paläs tina oder die Rechte und die politische Stellung der Juden in irgendeinem anderen Lande beeinträchtigen könnte. Zit. nach: Elmar Krautkrämer, Krieg ohne Ende? Israel und die Paläs tinenser – Geschichte eines Konfl ikts, Darmstadt 2003, S. 160 f. M 2 Der UN-Teilungsplan von 1947 Die Vollversammlung der Vereinten Nationen stimmt am 26. November 1947 im Wesentli chen den Empfehlungen des Palästinakomitees vom 31. August 1947 mehrheitlich zu; darin heißt es: Palästina soll in einen arabischen Staat, einen jüdischen Staat und die Stadt Jerusalem geteilt werden. Der arabische und der jüdische Staat sollen nach einer Übergangsperiode von zwei Jahren (ab 1. September 1947) die Unabhängigkeit erlangen. Vor Erlangen der Unabhängigkeit müssen beide Staaten eine Verfassung annehmen, den Vereinten Nationen gewisse Garantien leisten und einen Vertrag unterzeichnen, der ein System wirtschaftlicher Zusammenarbeit ganz Palästinas vorsieht. Zit. nach: Keesing’s Archiv der Gegenwart, 16./17. Jg. (1946/47), S. 1183 M 3 Israel nach dem UN-Teilungsplan von 1947. 5 10 15 20 25 30 35 40 5 5 Ä G Y P T E N T R A N S J O R D A N I E N S Y R I E N M i t t e l m e e r Akaba Beersheba Hebron Gaza Totes Meer Jo rd an Jo rd an Bethlehem Jerusalem Nablus Tel Aviv Jaffa Jenin Haifa Akko Nazareth Safed L I B A N O N 0 50 km Brit. Mandat Palästina (1922/23–1948) Jüd. Siedlung Arab. Siedlung Jüdischer Staat Arabischer Staat Internat. Gebiet Elat 1. Nenne die Argumente für das Existenzrecht Israels (M 1, M 2 und M 4). 2. Erkläre die Probleme der Gründung Israels (M 1 und M 3). 3. Arbeite heraus, wie Ben Gurion das jüdische Volk darstellt und charkterisiert (M 4). 31013_1_1_2015_164_227_kap4.indd 221 26.03.15 15:31 Nu r z u Pr üf zw ck n ig en tu m d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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