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Kleines Lexikon zur Geschichte 329 Kennzeichen von Rassismus sind: Benachteiligung, Ausgrenzung und Unterdrückung von Menschen wegen ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Rassismus fand immer dort Anhänger, wo andere Bevölkerungsgruppen unterdrückt und entrechtet wurden, um eigene Machtpositionen zu behaupten oder zu erlangen. Der nationalsozialistische Y Antisemitismus (Y Nationalsozialismus) war eine Rassenideologie, sie endete im Y Holocaust. Reform: Seit dem 18. Jh. wird darunter die gewaltlose Umgestaltung und Verbesserung von politische, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen im Rahmen einer bestehenden politischen Ordnung verstanden. Reformprozesse sind das Gegenteil von revolutionärem Wandel (Y Revolution). Reichstag: Im Y Deutschen Reich und der Weimarer Republik setzte sich der Reichstag aus den gewählten Vertretern der Y Parteien zusammen (Parlament). Der Reichstag konnte Gesetzesanträge stellen und musste den Staatshaushalt (Budget) genehmigen. Reichskanzler und Reichsregierung waren dem Reichstag nicht verantwortlich, das ändere sich erst 1918 mit Einführung der Y parlamentarischen Demokratie. Reparationen: Wiedergutmachungsleistungen der Verlierer an die Sieger für Kriegsschäden. Bei der Festlegung von Reparationen geht es – wie der Y Versailler Vertrag nach dem Y Ersten Weltkrieg belegt – nicht nur um Wiedergutmachung, sondern auch um die künftige wirtschaftliche und militärische Schwächung eines bisherigen Gegners. Auch nach dem Y Zweiten Weltkrieg verlangten die Siegermächte zunächst Reparationen. Republik (lat. res publica: öffentliche Angelegenheit, „Gemeinwesen“): Staatsform ohne monarchisches Staatsoberhaupt (König oder Kaiser). Sie besteht heute vor allem als Y parlamentarische Demokratie, in der die Regierung abhängig vom Parlament ist. Zu den Kennzeichen einer Republik zählen Y Verfassung, Gewaltenteilung sowie die Vergabe öffentlicher Ämter durch regelmäßige Wahlen. Revolution (lat. revolutio: Umwälzung): grundlegende und tief greifende Veränderungen; in der Politik wird von Revolutionen gesprochen, wenn der Zugang zur Macht in einem Staat in kurzer Zeit grundlegend verändert wird (z. B. während der Französische Revolution 1789 und der Y Oktoberrevolution). Revolutionen sind in der Regel mit kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Veränderungen und der Anwendung von Gewalt verbunden. Unter Berufung auf die KSZE-Schlussakte (Y Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) und die Y Menschenund Bürgerrechte leiteten Menschen durch „friedliche Revolutionen“ in Ostund Mitteleuropa 1989/ 90 einen demokratischen Wandel ein. Shoa Y Holocaust Sozialdarwinismus: die Übertragung der biologischen Evolutionstheorie Charles Darwins (1809-1882) von der natürlichen Auslese und vom Kampf ums Dasein auf die Gesellschaft. Großbritanniens und der Sowjetunion. Verhandelt wurden die Zukunft Deutschlands und das Ende des Krieges in Fernost. Für Deutschland einigten sich die „Großen Drei“ auf folgende Ziele: – Das in Y Besatzungszonen aufgeteilte Deutschland soll als wirtschaftliche Einheit behandelt werden. – Die Gebiete östlich der Oder und Görlitzer Neiße sollen bis zur endgültigen Festlegung durch einen Friedensvertrag mit Deutschland unter polnischer und sowjetischer Verwaltung stehen. – Demilitarisierung (Entwaffnung) – Demontage (Abbau kriegswichtiger Industrien) – Verurteilung von Kriegsverbrechern und verantwortlichen Nationalsozialisten (Y Entnazifi zierung) – Demokratisierung des politischen Lebens – Dezentralisierung der Verwaltung und Zerschlagung der großen Wirtschaftsunternehmen Präsidialkabinett: Von 1930 bis 1933 hatten die Regierungen in Deutschland keine Mehrheit im Y Reichstag; sie waren auf das Vertrauen des Reichspräsidenten Y Hindenburg angewiesen, der nach der Y Weimarer Verfassung ohne parlamentarische Zustimmung Verordnungen mit Gesetzeskraft (Y Notverordnungen) erlassen durfte, wenn „die öffentliche Sicherheit und Ordnung erheblich gestört oder gefährdet“ war (Artikel 48). Proletariat: die besitzlosen Massen in der industriellen Gesellschaft. Y Marx machte aus der Bezeichnung im „Kommunistischen Manifest“ von 1848 ein Schlagwort: Für ihn ist das Proletariat der Teil der Gesellschaft, der nichts besitzt als seine Arbeitskraft. Seine Aufgabe sei es, die kapitalistische Eigentums-, Wirtschaftsund Gesellschaftsordnung (Y Kapitalismus) zu beseitigen, um den Y Kommunismus herbeizuführen (Y Marxismus). Quellen: Texte, Bilder, Gegenstände (Überreste) und mündliche Überlieferungen, aus denen wir Kenntnisse über die Y Geschichte gewinnen. Sie sind die Grundlage für die Geschichtsschreibung. Rätesystem: Herrschaftsform, die eine direkte Y Demokratie mit Räten (russ. Sowjets) verwirklichen will. Während der Y Oktoberrevolution von 1917 in Russland (Y Revolution) und der Revolution von 1918 in Deutschland wählten Arbeiter, Soldaten und Bauern in ihren Betrieben, Einheiten und Dörfern Räte. Diese wählten regionale Räte bis hin zu einem gesamtstaatlichen Zentralrat. Die Räte waren an Weisungen ihrer Wähler gebunden und jederzeit abwählbar. Sie vereinten die gesetzgebende, die rechtsprechende und die ausführende Gewalt und lehnten damit Gewaltenteilung und Y parlamentarische Demokratie ab. Rassenideologie: Rasse ist ein Begriff der Biologie (Zoologie) und bezeichnet eine größere Gruppe von Einzelwesen mit einheitlichen Erbmerkmalen. Erst im 19. Jh. wurde der Begriff auf Menschen angewandt und zur weltanschaulichen Frage (Y Ideologie). Rassistisches Denken geht davon aus, dass die eigene Rasse einer fremden überlegen ist (Y Sozialdarwinismus). 31013_1_1_2015_320_344_anhang.indd 329 26.03.15 15:35 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn r V er la gs | |
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