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1918 1919 1920 1922 1923 1924 19251921 Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus Orientierung Das Weimar-Bild im „Dritten Reich“ war geprägt von der Rhetorik der nationalsozialistischen Propaganda, in der die Republik als Produkt der „Novemberverbrecher“, als ein national entehrtes und durch die Herrschaft von Juden und Marxisten korrumpiertes Staatsgebilde bezeichnet wurde. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg sah sich der erste demokratische Verfassungsstaat auf deutschem Boden mit vielen Vorurteilen konfrontiert. Er wurde überwiegend als Wegbereiter der Hitlerdiktatur wahrgenommen. Dies führte in der deutschen Geschichtswissenschaft der 1950er-Jahre zu einer vorrangigen Behandlung der Endphase der Weimarer Republik. Die Frage nach den entscheidenden Gründen für die „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten stand im Vordergrund. Die spätere Forschung sah darin eine unzulässige Verengung der historischen Perspektive und untersuchte verstärkt, welche strukturellen Schwächen die Republik von ihrer Gründung an belasteten: Weltanschauungsund Interessenparteien, die sich selten zu konstruktiver Regierungsarbeit bereit erklärten; ein Offi zierskorps ohne demokratische Gesinnung; eine Justiz, die sich, wie die Universitäten und Gymnasien, weiterhin an den konservativen und nationalistischen Wertvorstellungen der Kaiserzeit orientierte; schließlich wirtschaftliche Herausforderungen, die die Existenz weiter Bevölkerungsschichten bedrohten und das Vertrauen in den Staat zerstörten. Zu den größten Belastungen gehörte zweifellos auch die Weigerung, den Ausgang des Ersten Weltkrieges und den verhassten Versailler Vertrag zu akzeptieren. Man darf jedoch auch nicht übersehen, dass die erste deutsche Demokratie schwierige innenund außenpolitische Probleme erfolgreich meisterte. Dazu gehörte die Wiedereingliederung von Millionen Soldaten in Gesellschaft und Beruf, die Überwindung der außenpolitischen Isolation durch den Vertrag von Locarno und die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund. i Wahlkampfveranstaltung der SPD im Berliner Lustgarten. Foto von 1930. 8. / 9. 11. 1923 Der Hitler-Putsch in München wird von der Polizei niedergeschlagen Oktober 1923 Separatistische Bewegungen im Rheinland und in der Pfalz scheitern 26. 8. 1921 Die Organisation Consul ermordet Matthias Erzberger 24. 6. 1922 Mord an Walther Rathenau 11. 1. 1923 Frankreich und Belgien besetzen das Ruhrgebiet als Pfand für unerfüllte Reparationszahlungen („Ruhrkampf“) 1925 Eingliederung der SA in die NSDAP; Gründung der SS11.2.1919 Die Nationalversammlung wählt Friedrich Ebert in Weimar zum ersten Reichspräsidenten 28. 6. 1919 Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrages 13. 17. 3. 1920 Kapp-Putsch 30. 12. 1918 Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) 9. 11. 1918 Ausrufung der Republik durch Philipp Scheidemann 1920 Die NSDAP gibt sich ihr erstes Parteiprogramm 18. 1. 1919 21. 1. 1920 Beginn der Pariser Friedenskonferenz 4677_1_1_2015_184-217_Kap6.indd 186 17.07.15 12:05 Nu r z u Pr üf zw ec ke Ei ge nt u d es C .C .B uc hn e V er la gs | |
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