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358 Nationale Identität unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland Lieferungen und Bezüge der Bundesrepublik Deutschland Jahr Lieferungen Bezüge Umsatz Veränderung der Umsätze in % zum Vorjahr in Millionen VE1 1950 329 342 671 1960 960 1 122 2 082 1970 2 416 1 996 4 412 + 12,3 1980 5 293 5 580 10 873 + 16,8 1985 7 901 7 636 15 537 + 9,8 1987 7 367 6 647 14 014 + 2,0 1989 8 101 7 205 15 306 + 9,1 Reisen aus der DDR in die BRD (in 1 000) Reisen aus der BRD in die DDR und nach Ost-Berlin (in 1 000) Rentner Personen unter dem Rentenalter gesamt davon West-Berliner 1957 2 720 – 2 700 – 1962 27 – ca. 2 000 – 1972 1 079 11 6 260 3 320 1975 1 370 40 7 734 3 210 1980 1 594 40 6 746 2 600 1985 1 666 66 5 620 ca. 1 900 1987 3 800 1 290 55 006 ca. 1 900 1988 6 750 – 55 529 1 972 1 Als Währung galt nicht die DM, sondern der innerdeutsche Handel wurde in „Verrechnungseinheiten“ (VE) abgewickelt. setzung für die Normalisierung der Beziehungen Westdeutschlands zur DDR ist. Herr Brandt hat weiterhin Verhandlungen über vertraglich geregelte Beziehungen zwischen der westdeutschen Bundesrepublik und der DDR auf der Grundlage der Gleichberechtigung und unter Ausschluss jeglicher Diskriminierung angeboten. Er sprach von der Notwendigkeit eines Versuchs, über ein geregeltes Nebeneinander zu einem Miteinander zu kommen. Gleichzeitig erklärte er jedoch – ich zitiere aus der Regierungserklärung: „Eine völkerrechtliche Anerkennung der DDR durch die Bundesrepublik kann nicht in Betracht kommen. Auch wenn zwei Staaten in Deutschland existieren, sind sie doch füreinander nicht Ausland. Ihre Beziehungen zueinander können nur besonderer Art sein.“ Schade, wirklich sehr schade! Diese Sätze – sollten sie wirklich zur Regierungsdoktrin der neuen westdeutschen Koalitionsregierung werden – würden alles wieder kaputtmachen, was in dem vorher Gesagten an Positivem enthalten sein könnte. […] Die Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten und Verträge zwischen ihnen haben der Natur der Sache nach völkerrechtlichen Charakter. Bonn aber möchte als vollberechtigter Staat sozusagen mit einer minderberechtigten, unter seiner Vormundschaft stehenden und Bonn gegenüber zu besonderem Wohlverhalten verpfl ichteten DDR verhandeln. Mit dem Grundsatz der Gleichberechtigung und der Nichtdiskriminierung ist das absolut unvereinbar. Erster Text zitiert nach: Bulletin des Presseund Informationsamtes der Bundes regierung, Nr. 132, 29. Oktober 1969, S. 1121 1128 Zweiter Text zitiert nach: Archiv der Gegenwart, 27. Dezember 1969, S. 15160 1. Weisen Sie nach, inwieweit Bundeskanzler Brandt Bahrs Position (M2) in praktische Politik ummünzen will. 2. Bewerten Sie Ulbrichts Antwort im Hinblick auf mögliche Verhandlungsspielräume. F Vorschlag für ein Referat: Die Regierung Brandt – neue Deutschlandpolitik trotz Ost-West-Gegensatz? 35 40 45 50 55 60 M4 Handel und Reiseverkehr zwischen Ostund Westdeutschland a) Entwicklung des innerdeutschen Handels 1950 1989: b) Innerdeutscher Reiseverkehr: Nach: Dieter Grosser, Stephan Bierling und Beate Neuss (Hrsg.), Bundesrepublik und DDR 1969 1990, Stuttgart 1996, S. 282 f. 1. Wandeln Sie die Tabellen jeweils in eine geeignete Diagrammform um. 2. Erläutern Sie, inwiefern sich in der Statistik wichtige Ereignisse in der DDR ablesen lassen. 4677_1_1_2015_312-361_Kap9.indd 358 17.07.15 12:13 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d s C .C .B uc hn er V er la gs | |
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