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1600 1605 1610 1620 1625 16301615 Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreißigjährigen Krieg u „Seuffzer nach dem Guldinen Friden / Allen Christlichen Potentaten / ja allen Christlichen Hertzen zu bedencken.“ Anonymer Kupferstich von 1636 ohne Angabe des Druckortes auf einem Flugblatt von 1647 mit einem Gedicht in fünf Spalten von 1645. Der Papst, ein Jesuit und ein evangelischer Theologe sitzen an einem Tisch, auf den Bänken hinter ihnen der Kaiser, die Kurfürsten und die kriegführenden Fürsten Europas. Alle reden vom Frieden und tun nichts, um zum Frieden zu kommen. Links steht Christus, von einem Strafengel begleitet. Er fordert die Beendigung des Krieges und droht göttliche Strafen an. p Interpretieren Sie das Verhalten der Kinder („die unschuldigen Seelen der umgebrachten Kinder“) im Vordergrund der Abbildung. Wen und worum bitten sie? Beachten Sie die Christusfi gur, das Kreuz und den Abendmahlkelch. 1608 Zur Verteidigung der protestantischen Interessen gegenüber dem Kaiser wird die Union gegründet 1609 Die katholischen Reichsstände vereinigen sich zur Verteidigung ihres Glaubens zur Liga 1618 Prager Fenstersturz; der Konfl ikt zwischen den böhmischen Adligen und dem Kaiser beginnt 1618 1621 Böhmisch-Pfälzischer Krieg 1619 Der Habsburger Ferdinand II. wird zum Kaiser gewählt 1630 1634 Die Schweden greifen in den „deutschen Krieg“ ein: Schwedischer Krieg 1625 1629 Dänisch-Niedersächsischer Krieg Orientierung Das 16. und das 17. Jahrhundert waren in Europa geprägt von Aufständen, Religionskriegen, Machtkämpfen und Unabhängigkeitsbewegungen. Sie fanden zwischen einzelnen Herrschaftsgebieten und innerhalb von Herrschaftsgebilden wie dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation statt. Ein besonderes Gewicht kam im Reich den konfessionell verschiedenen Reichsständen einerseits und dem katholischen Kaiser andererseits zu. Koalitionen wurden gebildet und zerfi elen; Frieden wurde geschlossen und gebrochen. Die Religion spielte in diesen Auseinandersetzungen eine wichtige, aber nicht die entscheidende Rolle. Der Dreißigjährige Krieg ist Teil dieser europäischen Auseinandersetzungen. Er bestand aus einem Bündel von Konfl ikten, in die der Kaiser und die Reichsstände des Heiligen Römischen Reiches, die Könige von Frankreich und Spanien sowie von Dänemark und Schweden aus unterschiedlichen Gründen einbezogen waren. Der nach mehrjährigen Verhandlungen 1648 in Münster und Osnabrück ausgehandelte Westfälische Friede wurde zur Grundlage eines Friedenskonzeptes, das in den folgenden Jahrhunderten in Europa immer wieder neu verhandelt wurde. Seine diplomatischen und völkerrechtlichen Lösungen wurden zum Vorbild späterer Friedensverhandlungen und -verträge. Tipp: Zu illustrierten Flugblättern siehe den Methoden-Baustein auf S. 417 419. 4677_1_1_2015_398-423_Kap11.indd 400 17.07.15 12:16 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um de s C .C .B uc hn er V er la gs | |
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