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404 Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreißigjährigen Krieg 1. Entwickeln Sie eine Grafi k, in der Sie die Kriegsparteien und ihre Bündnisse auf der europäischen Landkarte veranschaulichen. 2. An dem Dreißigjährigen Krieg waren schätzungsweise 1 500 größere und kleinere Kriegsunternehmer beteiligt. Sie handelten nach dem Grundsatz „Der Krieg ernährt sich selbst“. Nehmen Sie Stellung zu diesem Prinzip. Gibt es Ähnlichkeiten mit aktuellen Kriegen? 3. Die kriegführenden Parteien hatten zuletzt nicht auf einen militärischen Sieg in einer großen Schlacht, sondern auf die wirtschaftliche Erschöpfung des Gegners gesetzt. Erörtern Sie die Bedeutung dieses Sachverhaltes für den Frieden. Als der Kaiser und der sächsische Kurfürst in die Defensive gerieten, vereinbarten sie 1635 den Prager Frieden, dem die meisten Reichsstände beitraten. Ein allgemeiner Friede, konnte aber nicht hergestellt werden, da Frankreich und Schweden weiter gegen den Kaiser kämpften. Zuletzt ging es den Mächten nur noch darum, Entschädigungen und Beute aus dem Reich zu holen. Die Konfession spielte dabei keine zentrale Rolle mehr. Das katholische Frankreich kämpfte mit dem protestantischen Schweden gegen die katholischen Habsburger und unterstützte nach Belieben entweder die protestantischen, katholischen oder calvinistischen Reichsstände. Folgen und Charakter des Dreißigjährigen Krieges Der Dreißigjährige Krieg war eine Katastrophe. Die Zeitgenossen erlebten ihn als Abfolge von Kriegszügen, Einquartierungen, Belagerungen und Schlachten, unter denen manche Gegenden gar nicht, andere Jahr um Jahr zu leiden hatten. lm Winter schien der Krieg zu pausieren. Stets aber waren irgendwo schlecht bezahlte Söldner unter Waffen, die raubten, plünderten, brandschatzten und mordeten. Oft besetzten sie im Auftrag ihrer Kriegsherren weite Landstriche oder Städte, deren Bewohner ihren Peinigern Nahrung und Sold zu zahlen hatten, sodass ihnen kaum mehr das Notwendigste zum Leben blieb. Missernten vergrößerten den Hunger, Seuchen breiteten sich aus, denen mehr Menschen erlagen als den Waffen der Söldnerhaufen. Als im Oktober 1648 Friede geschlossen wurde, waren ganze Landstriche in Mitteleuropa verwüstet, Städte und Dörfer niedergebrannt (u M1, M2). Der Dreißigjährige Krieg belastete das Reich noch lange und ließ es in Rückstand zu den anderen europäischen Großmächten geraten. Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde annähernd wieder die Bevölkerungszahl der Vorkriegszeit erreicht. i Bevölkerungsverluste im Dreißigjährigen Krieg. i Die Torwache. Gemälde (68 x 58 cm) des nieder ländischen Malers Carel Fabritius, 1654. 4677_1_1_2015_398-423_Kap11.indd 404 17.07.15 12:17 Nu r z u Pr üf zw ck e Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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