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Europäische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen u „Le Congrès.“ Kolorierter Kupferstich (18 x 27 cm) von 1815. Das Motiv des Bildes ist eine Anspielung auf das Bonmot des österreichischen Diplomaten und Schriftstellers Charles Joseph Fürst de Ligne: „Der Kongress schreitet nicht vor, sondern er tanzt“ (siehe S. 434 f., M3). Auf der linken Seite der französische Außenminister Talleyrand und sein englischer Amtskollege Castlereagh, in der Mitte tanzen der österreichische Kaiser Franz I., der russische Zar Alexander I. und der preußische König Friedrich Wilhelm III. Der sächsische König Friedrich August I. bemüht sich, seine Krone festzuhalten. Ganz rechts eine Personifi kation der Republik Genua, die 1815 an das Königreich SardinienPiemont fi el. Orientierung Am 20. April 1792 reagierte das revolutionäre Frankreich auf Interventionsdrohungen aus Berlin und Wien mit einer Kriegserklärung. Dies war der Auftakt zu einer Reihe von Kriegen, die den Aufstieg des Revolutionsgenerals Napoleon Bonaparte zum französischen Kaiser ermöglichten und Europa nachhaltig verändern sollten. Der Rhein wurde zur französischen Ostgrenze und Italien erobert und neu geordnet. Süddeutsche Fürsten schlossen sich unter dem Schutz Napoleons im Rheinbund zusammen. Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation löste sich auf und viele deutsche Kleinstaaten verloren ihre Selbstständigkeit. Bis 1812 gliederte Frankreich Territorien in Norddeutschland, Niederlande, Spanien und Italien in sein Staatsgebiet ein. Gegen die franzö sische Vorherrschaft regte sich militärischer Widerstand und nach der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 zerfi el die napoleonische Herrschaft. Auf dem folgenden Wiener Kongress sollten die Staaten Europas neu geordnet werden, um den errungenen Frieden zu sichern. Die Aufgabe war gewaltig, vielfältig und vernetzt: Neue Staatsgrenzen sollten festgelegt, das Gleichgewicht der europäischen Mächte wiederhergestellt und die inneren Verhältnisse der deutschen Staatenwelt neu organisiert werden. Die gefundenen Lösungen beeinfl ussten die Innenund Außenpolitik der europäischen Staaten bis Anfang des 20. Jahrhunderts. 1806 • Gründung des Rheinbundes (12. 7.) • Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (6. 8.) • Niederlage Preußens in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt (14. 10.) 1804 Kaiserkrönung Napoleons I. (2.12.) 1806 1812 Reformen in den Rheinbundstaaten und in Preußen 1812 1813 Russlandfeldzug Napoleons 18101800 1805 4677_1_1_2015_424-451_Kap12.indd 424 17.07.15 12:17 Nu r z u P üf zw ec ke n Ei ge nt um d s C .C .B uc hn er V er la gs | |
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