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1919 1922 19231917 19211918 1920 Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg Orientierung Als der Erste Weltkrieg am 11. November 1918 mit dem Waffenstillstand zwischen den Alliierten und dem Deutschen Reich endete, waren über acht Millionen Soldaten gefallen und über 20 Millionen verwundet worden. Das Deutsche Reich hatte keinen Kaiser und die Länder keine Fürsten mehr. Eine Revolution hatte sie und ihre Regierungen zum Rücktritt gezwungen. In Berlin war am 9. November die Republik ausgerufen worden. Ein „Rat der Volksbeauftragten“ mit dem SPD-Vorsitzenden Friedrich Ebert an der Spitze hatte eine Übergangsregierung gebildet. Sie sowie die erste aus den freien Wahlen vom Januar 1919 hervorgegangene demokratisch legitimierte Reichsregierung mussten nun gegenüber den Siegermächten die Verantwortung für den Krieg übernehmen, dessen Niederlage die Oberste Heeresleitung bereits Ende September 1918 eingestanden hatte. Wie sollte angesichts der großen Kriegsopfer und -zerstörungen sowie der immensen wirtschaftlichen und sozialen Nachkriegsprobleme für Sieger und Verlierer ein dauerhafter Friede geschlossen werden? Wie sollte nach dem Zerfall dreier Vielvölkerreiche (Österreich-Ungarn, Russland und Osmanisches Reich) die internationale Ordnung der Zukunft aussehen? Wie war ein friedliches Zusammenleben in neuen Nationalstaaten möglich, die verschiedene Nationalitäten in sich schlossen? Diese Fragen, die vergleichbar mit den Friedensbemühungen während der Endphase des Dreißigjährigen Krieges 1643 1648 und nach den Napoleonischen Kriegen 1814/15 sind, stellten sich zwii Die Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrages. Ölgemälde (152 x 127 cm) von Willam Orpen, 1919. Das Bild hält den Moment der Vertragsunterzeichnung im Spiegelsaal des Schlosses Versailles am 28. Juni 1919 fest. In dem Raum war am 18. Januar 1871 das Deutsche Kaiserreich ausgerufen worden (siehe hier S. 158 und 163). 3. 3. 1918 Unterzeichnung des Friedensvertrages von Brest-Litowsk zwischen den Mittelmächten und Sowjetrussland 4. 10 .1918 Erste Note mit der deutschen Bitte um Waffenstillstand geht an US-Präsident Wilson heraus 11. 11. 18 Unterzeichnung des Waffenstillstandsvertrages zwischen den Alliierten und dem Deutschen Reich im Wald von Compiègne 9. 11 .1918 Abdankung Kaiser Wilhelms II.; Novemberrevolution in Berlin 18. 1. 1919 Eröffnung der Pariser Friedenskonferenz 28. 6. 1919 Unterzeichnung des Friedensvertrages in Versailles 10. 1. 1920 Der Versailler Vertrag tritt in Kraft, der Völkerbund entsteht 15. 11. 1920 Der Völkerbund tritt zu seiner ersten Sitzung zusammen 11. 5. 1921 Annahme des Londoner Ultimatums und damit der Reparationsforderungen von 132 Mrd. Goldmark 11. 1. 1923 Einmarsch französischer und belgischer Truppen in das Ruhrgebiet 4. 6. 1920 Unterzeichnung des Vertrages von Trianon mit Ungarn 10. 9. 1919 Unterzeichnung des Vertrages von Saint-Germain durch Österreich 4677_1_1_2015_452-481_Kap13.indd 452 17.07.15 12:18 Nu r z u Pr üf zw ec ke Ei ge nt um d es C .C .B uc hn V er la gs | |
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