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19451940 1950 1955 1960 1965 1970 Konfl ikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg Orientierung Der Übergang vom Krieg zum Frieden war angesichts der katastrophalen Zerstörungen, den über 55 Millionen Kriegstoten und den NS-Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach 1945 besonders schwer. Der Kampf der Alliierten gegen die „Hitler-Tyrannei“ führte – trotz anderslautender Versprechen in der Atlantik-Charta und der Charta der Vereinten Nationen – nicht zu einem Weltfrieden. Die weltanschaulichen, sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Gegensätze zwischen den USA, Großbritannien und der Sowjetunion wurden auf der letzten Kriegskonferenz in Potsdam deutlich. Die Siegermächte einigten sich nur vage über das Vorgehen gegenüber Deutschland und vertagten die Lösung kontroverser Fragen auf später. Der Kalte Krieg führte dann zu einer Teilung Deutschlands, Europas und der Welt sowie zu gewaltigen Rüstungsanstrengungen. Das atomare Patt der Supermächte verhinderte die „Stellvertreterkriege“ in Korea und Vietnam ebenso wenig wie die Unterdrückung der Freiheitsrechte in vielen Staaten. Erst der KSZE-Prozess, die westliche Politik der Stärke und des Dialoges sowie der Wandel in der Sowjetunion trugen 1989 zum Ende des Kalten Krieges und der Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas bei. Eine Voraussetzung dafür war der von den USA in der Nachkriegszeit unterstützte westeuropäische Integrationsprozess. Er begann mit einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit ehemals verfeindeter Staaten und führte zu einer engen Kooperation auf zahlreichen Gebieten. Dabei waren die Mitgliedstaaten bereit, einzelne Souveränitätsrechte an überstaatliche Institutionen abzugeben. Die Einigung machte Westeuropa zu einem Hort des Friedens, der Demokratie und des Wohlstandes. Die Folgen der Aufl ösung des Sowjetimperiums und die Osterweiterung stellten die EU vor neue sicherheitspolitische Herausforderungen. Nach dem Scheitern des Völkerbundes begann mit den Vereinten Nationen ein neuer Versuch, die Menschheit mithilfe eine Weltorganisation von der „Geißel des i „Das Veto der Bombe.“ „Es wird hier dauernd vom Frieden gesprochen – meine Herren der Friede bin ich!“ Titelblatt der Satirezeitschrift „Simplicissimus“ vom 10. Mai 1956. • Gründung der Vereinten Nationen (26. Juni) • Potsdamer Konferenz (17. Juli bis 2. August) • Die USA werfen zwei Atombomben auf Japan ab (6./9. August) 1945 1948 Sowjetisierung Ostmitteleuropas; die USA verstärken ihr Engagement in Westeuropa 1945 • Die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht tritt in Kraft (8. Mai) • Die Siegermächte übernehmen die Regierungsgewalt über Deutschland (5. Juni) 1958 Die Römischen Verträge treten in Kraft 1949 Die USA, Kanada und zehn westeuropäische Staaten gründen die NATO; die Sowjetunion wird Atommacht 14. August 1941 In der AtlantikCharta werden Grundsätze der internationalen Politik festgelegt 1972 Der SALT I-Vertrag begrenzt erstmals das atomare Wettrüsten zwischen den USA und der UdSSR 1955 Gründung des Warschauer Paktes zwischen der Sowjetunion und ihren Satellitenstaaten 1956 Der sowjetische Parteichef Chruschtschow verkündet die „friedliche Koexistenz“ 1964 1975 Die USA scheitern militärisch und politisch in Vietnam 1961 Die DDR errichtet die Berliner Mauer 1962 Kuba-Krise: die Welt steht am Rande eines Atomkrieges 18. April 1946 Der Völkerbund löst sich selbst auf 1952 Der EGKS-Vertrag tritt in Kraft 1968 Der Atomwaffensperrvertrag soll die unkontrollierte Verbreitung von Kernwaffen verhindern 4677_1_1_2015_482-535_Kap14.indd 482 17.07.15 12:19 Nu r z P rü fz ck n Ei ge tu m d es C .C .B uc h er V er la gs | |
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