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Euro päische Menschenrechtskonvention (1950). Der Europarat zählt 47 Mitglieder (Stand: 2015). Europäische Union u Europäische Einigung „Euthanasie“: Sterbehilfe, abgeleitet von griech. „guter“ oder „leichter Tod“; der verharmlosende Ausdruck steht für die systematischen Morde an körperlich und geistig beeinträchtigten Menschen während der NS-Zeit (u Nationalsozialismus). Faschismus: eine antidemokratische und antikommunistische sowie extrem nationalistische Weltanschauung (u Nationalismus) und Bewegung, die nach dem u Ersten Weltkrieg in Italien entstand und in fast allen europäischen Ländern Anhänger fand. Im Deutschen Reich vertraten die Nationalsozialisten (u Nationalsozialismus) faschistische Vorstellungen. Flucht und Vertreibung: Gemeint ist sowohl die am Ende des u Zweiten Weltkrieges einsetzende Flucht von Deutschen aus ihren Heimatgebieten vor der sowjetischen Armee und ihren osteuropäischen Verbündeten als auch die erzwungene Vertreibung, Umsiedlung oder Ausweisung der in den deutschen Ostgebieten und den deutschen Siedlungsgebieten im Ausland lebenden Deutschen nach 1945; ihre Zahl wird auf etwa zwölf bis 14 Millionen (1950) geschätzt. Französische Revolution: Während der Französischen u Revolution entstanden zwischen 1789 und 1799 verschiedene Staatsformen. 1791 wurde Frankreich u konstitutionelle Monarchie, 1792 demokratische Republik (uDemokratie) und unter Napoleon ein diktatorisches Kaiserreich (uDiktatur). Die u Menschenund Bürgerrechte zählen ebenso zum Erbe der Französischen Revolution wie die Schreckensherrschaft der Jakobiner. Freikorps: extrem antirepublikanische und antikommunistische paramilitärische Verbände. Sie gehörten nicht zu den regulären Truppen und bestanden aus ehemaligen Berufssoldaten, Abenteurern, Studenten oder Schülern, meist Männer, die nach dem u Ersten Weltkrieg kein Zuhause und keine Arbeit hatten und nicht in ein ziviles Leben zurückgefunden hatten. Friedensvertrag von Brest-Litowsk: Vertrag zwischen den u Mittelmächten und Sowjetrussland vom 3. März 1918. Mit diesem Vertrag schied Russland aus dem u Ersten Weltkrieg aus. Es musste in diesem „Diktatfrieden“ auf Polen, Litauen und andere Gebiete verzichten sowie die Ukraine und Finnland als selbstständige Staaten anerkennen. Russland verlor etwa 30 Prozent der Bevölkerung und rund 75 Prozent der Eisenund Stahlindustrie. Der Vertrag wurde nach der Niederlage der Mittelmächte im November 1918 von der Sowjetregierung für ungültig erklärt. Genossenschaft: Zusammenschluss von selbstständigen Personen zu einem Geschäftsbetrieb. Damit können verschiedene Bereiche wie Einkauf, Lagerung oder Maschinenhaltung gemeinsam („genossenschaftlich“) betrieben und die Kosten verteilt werden. Genozid u Völkermord Gewaltenteilung: eine während der u Aufklärung entwickelte Lehre, die sich gegen die absolutistische Regierungsweise (u Absolutismus) richtete. Demnach sind die Hauptaufgaben eines Staates von drei getrennten Einrichtungen zu erfüllen, die sich gegenseitig kontrollieren: Das Parlament (Legislative) beschließt Gesetze, die Regierung (Exekutive) führt sie aus und die unabhängigen Gerichte (Judikative) sprechen Recht. Ghetto: primär in Polen und den besetzten Gebieten der Sowjetunion während des u Zweiten Weltkrieges von Deutschen eingerichtete abgesperrte Wohnbezirke, in denen die jüdische Bevölkerung unter unmenschlichen Bedingungen zusammengepfercht und häufi g sich selbst überlassen wurde. Die Konzentrierung der Juden wurde gleichzeitig für die Ausbeutung ihrer Arbeitskraft genutzt. Katastrophale hygienische Verhältnisse, Unterversorgung und Epidemien führten zum Tod vieler Zehntausend Menschen. Nach Auflösung der Ghettos wurde die jüdische Bevölkerung fast ausnahmslos in u Vernichtungslager deportiert (u Deportation, u Holocaust). Glasnost und Perestroika: Die Begriffe „Glasnost“ („Offenheit“, „Durchsichtigkeit“) und „Perestroika“ („Umbau“, „Umgestaltung“) stehen für Gorbatschows Reformpolitik in der Sowjetunion von 1985 bis 1991. Sie sollte die kommunistische Herrschaft (u Kommunismus) stabilisieren, erreichte aber das Gegenteil. Gleichgewichtspolitik u Balance of power „Gleichschaltung“: So nannten die Nationalsozialisten (u Nationalsozialismus) ihre Maßnahmen, Staat, Gesellschaft und Kultur mit ihrer Partei personell und ideologisch zu durchdringen und damit zu beherrschen. Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler (30. Januar 1933) begann die „Gleichschaltung“ mit dem u „Ermächtigungsgesetz“ vom 23. März 1933. Anschließend nahmen die Nationalsozialisten den Ländern ihre Eigenständigkeit, führten eine Einparteienherrschaft ein, kontrollierten die Medien, lösten alle Gewerkschaften sowie sonstige Verbände auf und integrierten sie in ihre Organisationen (u „Machtergreifung“). Globalisierung: Der Begriff charakterisiert vor allem die rapiden wirtschaftlichen Wandlungsprozesse seit den 1990er-Jahren. Allgemein kann unter Globalisierung ein Prozess verstanden werden, in dem sich Wirtschaftsund Gesellschaftssysteme über die Grenzen der Nationalstaaten hinaus in ökonomischer, aber auch sozialer und kultureller Hinsicht immer stärker miteinander vernetzen. Grundlagenvertrag: In dem 1972 unterschriebenen Dokument erkannten die Bundesrepublik Deutschland und die DDR sich als gleichberechtigte Staaten an und verpfl ichteten sich zu „gutnachbarschaftlichen Beziehungen“ (u Neue Ostpolitik). Die Bundesrepublik Deutschland hielt an dem Recht des deutschen Volkes fest, seine Einheit „in freier Selbstbestimmung“ anzustreben. Der Bundestag billigte den Vertrag im Mai 1973. Grundrechte u Menschenund Bürgerrechte Hallstein-Doktrin: benannt nach dem Staatssekretär im Auswärtigen Amt Walter Hallstein (1951-1957). Sie besagte, dass die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur DDR durch Drittstaaten als „unfreundlicher Akt“ der Bundesrepublik gegenüber betrachtet werden müsse. Ziel war es, die DDR außenpolitisch zu isolieren. Die sozialliberale Koalition gab die Hallstein-Doktrin im Rahmen der u Neuen Ostpolitik nach 1967 auf. 544 Glossar 4677_1_1_2015_536-560_Anhang.indd 544 17.07.15 12:33 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt u d es C .C .B uc hn er V rla gs | |
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