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39713.2 Einkommensund Vermögensverteilung in Deutschland M20 Anteil und Höhe der individuellen Nettovermögen nach Dezilen M21 DIW-Studie: Reiche werden reicher, Arme werden mehr Anteile und Höhe der individuellen Nettovermögen in Deutschland nach Dezilen1 Anteil am Gesamtvermögen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Dezile der VermögensverteilungDezile der Vermögensverteilung 10. 1Personen in Privathaushalten, älter als 16 Jahre Quelle: SOEP, Berechnungen des DIW Durchschnittliches Nettovermögen –100 0 100 200 300 400 500 1000 Euro 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. –10 0 10 20 30 50 40 70 60 % 2002 2007 2012 Nach: © Sachverständigenrat, Analyse: Einkommens-und Vermögensverteilung in Deutschland, in: Mehr Vertrauen in Marktprozesse – Jahresgutachten 2014/15, www.sachverständigenrat-wirtschaft.de, 6.11.2014, S. 383 In keinem anderen Euro-Land ist das Vermögen so ungleich verteilt wie in Deutschland. Die Schere zwischen denen, die viel Geld besitzen und denen, die gar keines haben, wird dabei immer größer, wie die von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Erhebung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt. Das reichste Prozent der Bevölkerung besitzt demnach ein persönliches Vermögen im Wert von mindestens 800.000 Euro. Dagegen verfügt gut ein Fünftel aller Erwachsenen über gar kein Vermögen. Bei rund sieben Prozent seien die Schulden größer als der Besitz. Studienautor Markus Grabka geht davon aus, dass seine Ergebnisse dabei nur einen Teil der Realität abbilden. Die Wirklichkeit sehe noch verheerender aus, sagt er. Man müsse davon ausgehen, dass die Stichprobe das Ausmaß der Vermögensungleichheit unterschätzt, weil ganz besonders Vermögende wie Multimillionäre oder Milliardäre fehlten. Der sogenannte Gini-Koeffizient, der die Vermögensungleichheit misst und international vergleichbar macht, liegt in Deutschland bei 0,78. Bei einem Wert von eins ist die Ungleichheit maximal, bei null minimal ausgeprägt. Zum Vergleich: In Frankreich liegt der Wert bei 0,68, in Italien bei 0,61. Drastisch ist es für Arbeitslose bergab gegangen. Lag das durchschnittliche Nettovermögen 2002 noch bei etwa 30.000 Euro, sind es zehn Jahre später nur noch 18.000 Euro. „Das ist die einzige soziale Gruppe, die in den letzten zehn Jahren signifikant Vermögen eingebüßt hat“, sagt Grabka, der die Ursache in den Hartz-IVGesetzen sieht. Bevor Arbeitslosengeld II ausgezahlt wird, muss in Deutschland der größte Teil des privaten Vermögens aufgebraucht sein. Die Folge: Fast zwei Drittel der Menschen ohne Arbeit hatten im Jahr 2012 unter dem Strich kein Vermögen oder sogar Schulden. Nach den aktuellen Zahlen, die sich auf das Jahr 2012 beziehen, haben Männer mehr Vermögen als Frauen, und Menschen im Westen Deutschlands mehr als doppelt so viel Geld wie diejenigen in den neuen Bundesländern. Das durchschnittliche Nettovermögen der Westdeutschen lag laut der Studie 2012 bei 94.000 Euro, im Osten bei 41.000 Euro. Männer besaßen im Schnitt 97.000 Euro, Frauen 27.000 weniger. ZEIT ONLINE, dpa, sdo, DIW-Studie: Reiche werden reicher, Arme werden mehr, www.zeit.de, 24.4.2014 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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