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50317.1 „Designed in California, produced in China“ Mit dem iPhone hat Apple von Kalifornien aus die Smartphone-Welt erobert. Vom Konzern selbst stammen nur das Design und ein paar Bauteile. Design: Auch wenn das iPhone natürlich ein Produkt von Apple ist, wirklich produziert wird es in der Firmenzentrale im kalifornischen Ort Cupertino bei San Francisco nicht. Dort sitzen immerhin die Designer, die entwerfen und entscheiden, wie das neue Super-Handy aussehen soll und was es einmal können wird. „Made in USA“ steht deshalb nicht mehr auf dem Handy, dafür aber wenigstens „Designed by Apple in California“. Rohstoffe: Im Grunde besteht auch ein iPhone nur aus einem Haufen unterschiedlichster Rohstoffe. Einer der besonders wichtigen Rohstoffe ist Tantal. Dieses chemische Element wird beispielsweise in Erzminen in Mbandaka, Demokratische Republik Kongo, gewonnen. Von dort wird es zur Weiterverarbeitung unter anderem in die Elektronikfabriken nach Asien transportiert. Prozessor: Der A6-Chip, der das iPhone antreibt, ist von den Apple-Entwicklern entworfen worden. Produziert wird er im Falle des iPhone 5 zum Beispiel in Singapur. Sensoren: Wo Norden und Süden ist und ob der Besitzer sein iPhone z.B. beim Spielen nach rechts oder hinten neigt, das verraten dem Telefon seine Bewegungssensoren, die in Tours (Frankreich) produziert werden. Von dort geht es per Flugzeug zur Montage in die Fabriken nach Asien. Kamera: Die Linse und die Elektronik des Kameramoduls liefert das Unternehmen Largan Precision aus der ostchinesischen Stadt Qingdao. Montage: Aus allen Bauteilen viele Millionen iPhones zu produzieren, das ist der Job von zigtausend Beschäftigten der chinesischen Unternehmen Foxconn und Pegatron. Die stecken, kleben und schrauben in den Werken bei der Stadt Dongguan zusammen, was die Zulieferer aus aller Welt vormontiert haben. Nach: WirtschaftsSchule, Wirtschaftswoche, 19.11.2012, S. 12 f. 30 35 40 45 5 10 15 20 25 M3 Die Lieferkette des fertigen iPhones 5 10 15 20 Als Logistikdienstleister hat Apple das amerikanische Unternehmen UPS beauftragt, und über eine „Tracking“-Nummer lässt sich auf der Website von UPS minutiös verfolgen, in welchem Tempo die Ware die weit entfernte Produktionsstätte verlässt: produziert am Samstag, dem 5. Oktober, offenbar in oder in der Nähe der chinesischen Stadt Shenzhen, zugestellt am Montagnachmittag, dem 7. Oktober, in Frankfurt. So schnell kann es gehen: Dazwischen war das Gerät unterwegs nach Hongkong, von dort vom Flughafen Chek Lap Kok per Luftfracht nach Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten, dann zum Flughafen Köln-Bonn. Es folgt der Import nach Deutschland; nach weniger als vier Stunden geht das Telefon nach Frankfurt – und dort ab 7:09 Uhr in die Zustellung. Zeit wird nirgendwo verloren. Und über a) Wie das iPhone zum Kunden kommt den Preis, den Apple für diese Eile zahlt, kann der Sprecher nur trocken feststellen, er sei „hoch“. Andererseits ist es für das Unternehmen ein Preis, den es gerne zahlt, konnte man doch kurz nach dem Verkaufsstart des Telefons bekannt geben, innerhalb von drei Tagen 9 Millionen Stück des iPhone 5s und des nur unwesentlich günstigeren Modells 5c verkauft zu haben. Fairerweise muss man auch einräumen, dass Apple nennenswerte Anstrengungen unternimmt, den ökologischen Fußabdruck seiner Produkte zu verkleinern. So ist die Verpackung eines iPhone gegenüber dem Ursprungsmodell inzwischen so geschrumpft, dass durch alle 416.667 transportierten Geräte ein Flug mit einer Boeing 747 eingespart wird. Immerhin. Carsten Knop, Wie das iPhone zum Kunden kommt, www.faz.net, 9.10.2013 25 30 35 Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt um d es C .C .B uc h er V er la gs | |
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