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50517.1 „Designed in California, produced in China“ Serie von Selbstmorden bei Foxconn Ein Vater beweint im Mai 2010 den Suizid seines Sohnes, ehemals Mitarbeiter bei Foxconn. M5 Apple rückt von Foxconn ab – gibt es nun bessere Arbeits bedingungen? 5 10 15 20 25 40 45 50 55 Das US-Elektronikunternehmen Apple trennt sich von einem langjährigen – und zuletzt kritisierten – Geschäftspartner: Wie das Wall Street Journal berichtet, hat der Konzern aus dem kalifornischen Cupertino den Auftrag für den Bau des geplanten günstigeren iPhones zwar erneut nach Taiwan vergeben, allerdings nicht mehr an den Zulieferer Foxconn, sondern an dessen Konkurrenten Pegatron. Die Zeitung zitierte Eingeweihte, es seien vor allem „strategische Gründe“, die Apple-Chef Tim Cook zu dieser Entscheidung veranlasst hätten. Dadurch soll das Risiko breiter gestreut werden, nachdem Foxconn im vergangenen Jahr Smartphones mit verkratzten Metallhüllen geliefert habe. Zudem habe Pegatron günstigere Preise als Foxconn angeboten. So wie der Foxconn-Konzern Hon Hai hat auch Pegatron seinen Firmensitz in Taiwan und produziert gleichfalls viel in China. Dort soll die Zahl der Mitarbeiter in der zweiten Jahreshälfte um 40 Prozent steigen – nach Einschätzung von Analysten ein Hinweis auf die künftige Produktion des Billig-iPhones. Ganz neu ist die Zusammenarbeit zwischen Apple und Pegatron nicht. Das 2008 ge30 35 40 45 50 60 65 conn-Arbeiterin im Werk Chengdu in Zentralchina betrug 2011 etwa 2000 Renmimibi (210 Euro) für rund 240 Arbeitsstunden monatlich. Das machte rund 90 Euro-Cent pro Stunde – eine Summe, die den Arbeitern nur ein relativ bescheidenes Leben ermöglichte. Die Löhne in China sind auch deshalb so niedrig, weil Apple seine Zulieferer unter Druck setzt. 2011 betrugen die Arbeitskosten eines iPhones im Verhältnis zu dessen Verkaufspreis größenordnungsmäßig drei Prozent. Von 500 Euro, die Kunden in Europa oder den USA zahlten, kamen etwa 15 Euro bei den Arbeiterinnen an. Wird Apple kleinere Gewinne als Folge der höheren Produktionskosten akzeptieren? Oder wird der US-Konzern versuchen, die steigenden Kosten an die Endkunden weiterzugeben? Und wird das funktionieren? Dafür spricht, dass selbst in China die Apple Stores ständig überfüllt sind. Zwar kommen die neuen Geräte dort etwas später heraus als in den USA. Wenn es aber so weit ist, reißen die Kunden sie den Verkäufern aus den Händen. Gegen künftige Megaerfolge von Apple spricht jedoch, dass die Smartphones von Konkurrenten wie Samsung und Nokia mittlerweile wieder auf Augenhöhe sind. Hannes Koch, Fragwürdige Arbeitsbedingungen – Apple und seine iPhone-Produktion in China, www.derwesten.de, 13.9.2012 gründete Unternehmen mit seinen rund 100.000 Beschäftigten fertigt laut Journal bereits einen kleinen Teil des Apple-Smartphones und hat im vergangenen Jahr damit begonnen, das iPad Mini zu produzieren. Das Nachsehen hat Foxconn, das nach einer Reihe von Selbstmorden großem öffentlichen Druck ausgesetzt war und deshalb die Arbeitsbedingungen in seinen Fabriken in China verbessern musste. Die Mitarbeiter erhalten nun höhere Löhne – was zum einen die Rendite des Konzerns schmälert und es ihm zum anderen offenbar nicht mehr ermöglicht, Apple die günstigsten Bedingungen für einen neuen Auftrag zu bieten. Foxconn beschäftigt insgesamt 1,2 Millionen Menschen in China, der Konzern beliefert auch viele andere Elektronikfirmen wie Sony oder Nokia. Nach Angaben von Arbeitsrechtsorganisationen haben seit 2010 insgesamt 13 Arbeiter des Unternehmens Selbstmord begangen. Erst im April stürzten sich nach Angaben von China Labor Watch zwei junge Männer und eine Frau in den Tod. kg, Apple rückt von Foxconn ab, www.zeit.de, 30.5.2013 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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