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54918.3 Freihandel oder Protektionismus Aufgaben 1. Stellen Sie die klassischen Außenhandelstheorien von Adam Smith und David Ricardo und die neueren Theorien von Heckscher und Ohlin dar (M7). 2. Stellen Sie die Leitideen des Freihandels und des Protektionismus dar und vergleichen Sie diese beiden Leitbilder (M7). 3. Erläutern Sie die Ziele, die mit der Errichtung einer Freihandelszone zwischen den USA und Europa verfolgt werden und stellen Sie in einer Tabelle/Mindmap (J Methodenglossar) Vorund Nachteile gegenüber (M8). 35 40 45 50 55 60 65 70 Produkten und Dienstleistungen einigen. [...] 5. Nachteile für Verbraucher: Genau diese einheitlichen Standards machen vor allem deutschen Verbrauchern Sorge. Denn was in den USA vollkommen problemlos in den Regalen der Supermärkte und Apotheken und auf den Tellern der Amerikaner landet, würde an den hohen Verbraucherschutzhürden in Europa scheitern. Abschreckendes Beispiel sind die Hühnchen, die zur Desinfektion in Chlor gebadet werden. Auch der Einsatz von Hormonen bei der Fleischproduktion ist in den USA unproblematischer. Beim Thema Gen-Technik bei Lebensmitteln bleiben die Standards der USA deutlich hinter denen in Europa zurück. Nichtregierungsorganisationen befürchten, dass vor allem in den Bereichen Energie, Gesundheit, Umwelt und bei den Arbeitnehmerrechten die hohen Auflagen hierzulande aufgeweicht werden könnten. So könnte Fracking, das sich in den USA bereits durchgesetzt hat, auch in Europa Einzug halten. [...] 6. Kritik von allen Seiten: Großer Kritikpunkt bei den Verhandlungen ums TTIP sind die vielen Lobbyisten in Brüssel, die sich bei den Vertragskonditionen einbringen. [...] Auch mangelnde Transparenz bei den Verhandlungen wird kritisiert, beispielsweise vom Bundesrat. [...] Besondere Aufmerksamkeit erhält der so genannte Investitionsschutz. Dies ist auch der größte Streitpunkt bei der Debatte im Bundestag. Konzerne könnten künftig gegen bestehende Umweltoder Sozialgesetze klagen, wenn sie ihr Geschäftsmodell bedroht sehen. Auch ganze Staaten könnten verklagt werden, wenn sich Unternehmen durch die Gesetzgebung diskriminiert fühlen und Schadenersatz fordern. So hat der US-Energieriese Chevron einen besseren Investorenschutz und Klagemöglichkeiten der Unternehmen gefordert. Hintergrund dieser Eingabe ins TTIP ist der Plan des Konzerns, auch in Europa mit dem vor allem in Deutschland heftig kritisierten Fracking zu beginnen. 7. Ungleichheit zwischen Europa und den USA: Bisher sind die Verhandlungen eher einseitig. Europas Angebot, die Zölle um 96 Prozent zu senken – also faktisch abzuschaffen – steht allein. Die USA zieren sich Zugeständnisse anzubieten. Auch die Öffnung des US-Marktes sehen amerikanische Unternehmen nicht gern: Bisher vergeben staatliche Behörden Aufträge nur an US-Unternehmen. Auch die Ausfuhr von Gas und Öl nach Europa ist in den USA beschränkt. [...] 8. Die Spionage-Affäre: Der Spitzel-Skandal rund um die NSA hat die Verhandlungen schwer belastet. [...] 9. Der Protest: Nichtregierungsorganisationen, Verbraucherschützer und Verbände erhöhen zunehmend den Druck auf die Verhandlungsparteien. Im Juli 2014 hat ein Zusammenschluss verschiedener NGOs eine Bürgerinitiative (EBI) in Brüssel vorgestellt, die sich gegen das Abkommen stellt. […] 10. Wie es weiter geht: […] Die USA und Europa wollen schnellstmöglich die Eckpunkte des Deals festlegen. Geht es nach den USA soll der Pakt vor der Präsidentenwahl 2016 in trockenen Tüchern sein. Katharina Grimm, Wie gefährlich ist das Freihandelsabkommen?, www.stern.de, 5.1.2015 75 80 85 90 95 100 105 F Aufgabe 3 Beziehen Sie im Kurs zu den erarbeiteten Argumenten für oder gegen TTIP Stellung. Bilden Sie im Anschluss jeweils eine Pround Kontragruppe zu TTIP. Bereiten Sie sich in Ihren Gruppen auf eine EishockeyDebatte (-> Methodenglossar) vor, indem Sie Ihren Ergebnissen aus Aufgabe 3 weitere Argumente hinzufügen. Fracking Der Begriff „Fracking“ steht für „Hydraulic Fracturing“ und ist ein technisches Verfahren, um u.a. Erdgas zu fördern. Durch künstlich geschaffene Fließwege im Gestein wird die Durchlässigkeit der (Erdgas-)Lagerstätte erhöht. Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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