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1154.3 Flüchtlinge in Deutschland, Europa und der Welt 4.3.3 Fallbeispiel: Proteste um das Asylbewerberheim in Berlin-Hellersdorf M7 Die unbekannten Nachbarn M8 Wovor habt ihr eigentlich Angst? 5 10 15 20 25 30 35 Flüchtlingsheime: Hitlergruß, Gewalt, Pöbeleien – die Bilder aus Hellersdorf gingen um die Welt. […] Ein Besuch an den Orten, wo das Zusammenleben am schwierigsten ist. Es ist alles in Ordnung in Hellersdorf, […] wären da nicht die Polizisten in kampftauglichen Uniformen am Straßenrand. Und diese sechs sehr kurzhaarigen jungen Männer, die von der Straßenkreuzung fi nster zu den gleichaltrigen Kaffeetrinkern herüberstarren. Und all diese Plakate, die an den Straßenlaternen fordern: „Sicherheit, Recht, Ordnung". Seit am Montag die ersten Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan in die ehemalige Schule an der CarolaNeher-Straße einzogen, ist das Plattenbauviertel im Ausnahmezustand – und international in den Medien. Anwohner hatten den Einzug der Flüchtlinge mit fremdenfeindlichem Gepöbel und Protesten begleitet, einer hob gar den Arm zum Hitlergruß. […] Schon Wochen vorher hatte eine Bürgerinitiative im Internet gegen das Heim Stimmung gemacht, anonym und mutmaßlich mit Unterstützung aus rechtsradikalen Kreisen. […] Am nahen Alice-Salomon-Platz trafen danach linke und rechte Demonstranten aufeinander, die Gewalt eskalierte, ein Polizist wurde angegriffen und schwer verletzt. Am Rand gaben Anwohner Fernsehinterviews, in denen sie Dinge sagten wie: „Wir wollen keine Asylanten" oder „Diese Leute sind nicht von hier". Uta Keseling, www.morgenpost.de, 25.8.2013 „Es ist seit Tagen extrem laut“ Schüler Lukas B. (15) schaut vom Balkon direkt auf das Heim in der Carola-Neher-Straße: „Seit Tagen herrscht hier Chaos, es ist extrem laut.“ Und weiter: „Ich habe nichts gegen die Flüchtlinge, aber sie brauchen dringend eine Beschäftigung […].“ „Die sind bestimmt sehr aggressiv“ Ines S. (33) glaubt, dass sich die Stimmung in der Nachbarschaft aufheizt. „Die Flüchtlinge sind zusammengepfercht wie Tiere. Die sind bestimmt sehr aggressiv. Meine Tochter lass ich in jedem Fall alleine nicht mehr raus.“ Außerdem befürchte sie, dass die Straße vermüllt wird: „So viele Menschen verursachen nun mal Dreck. Und am Ende kümmert sich darum niemand.“ […] Klaus-Jürgen Dahler ist Flüchtlingsberater. Er begleitet Familien zu Behörden, erledigt Papierkram oder nimmt Gerichtstermine wahr. Für viele seiner Klienten ist er der Mann, dem man vertrauen kann. Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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