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Vertiefung: Freihandelszonen: Wer gewinnt, wer verliert? 195 Freihandels. Sie haben mit ihrer einfachen Produktionsweise schon vor NAFTA zu kämpfen gehabt. Aber mit den offenen Märkten ist der Druck noch größer – etwa durch den hoch subventionierten Mais aus den USA, der jetzt ins Land kommt. Dennoch: Der Anteil der Armen in Mexiko ist in den letzten 20 Jahren gesunken. Und die Einkommensunterschiede haben nach den Statistiken ebenfalls leicht abgenommen. Die extreme soziale Ungleichheit bleibt aber unübersehbar – gerade auf dem Land. Mexiko profitiert im Wettbewerb mit den USA zwar von seinen vergleichsweise niedrigen Löhnen. Aber der Exportsektor ist Motor für die Entwicklung. So ist die Bezahlung in etwa in der Autoindustrie meist höher als bei vergleichbaren Jobs in Mexiko. Auch das Thema Verbraucherschutz und Rechtssicherheit spielt für NAFTA eine Rolle. Schiedsgerichte wurden gebildet – wegen des Misstrauens der nördlichen Nachbarn gegenüber der mexikanischen Justiz. Aber es geht auch umgekehrt. Beispiel Lkw-Transport: Die USA weigerten sich lange, die Grenzen für mexikanische Laster wie bei NAFTA vereinbart zu öffnen – wegen der vermeintlich unzureichenden Sicherheitsstandards. Nach Anrufung des Schiedsgerichts und politischem Streit lassen die USA mexikanische Transportunternehmer nun zeitlich befristet fahren. Eine dauerhafte Regelung gibt es aber bis heute nicht. Zwanzig Jahre NAFTA. Der Handel in Nordamerika hat sich seitdem verdreifacht. Klar ist: Es gibt auch Verlierer der offenen Märkte. Aber insgesamt macht Mexiko einen guten Schnitt. Die Handelsbilanz mit den USA ist seit Jahren klar positiv. Mexiko steht deutlich besser da, als viele Freihandelsgegner prophezeit hatten. (Martin Polansky; http://www.deutschland funk.de/freihandelsab kommen-nafta-mexikounterm-strich-als-gewin ner.697.de.html?dram: article_id=287229; Abruf: 25.11.2014) 50 55 60 65 70 75 80 5 10 15 20 25 Freihandelsabkommen NAFTA: Weniger Jobs, weniger Kleinbauern 20 Jahre NAFTA: Die nordamerikanische Freihandelszone NAFTA ist das beste Beispiel für misslungene Liberalisierungsverträge. Nichts und niemand ist vollkommen nutzlos, man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen. Das Nordamerikanische Freihandelsabkommen NAFTA ist so ein Fall. Es hat den Bürgern der drei Vertragspartner USA, Kanada und Mexiko kaum Vorteile, dafür aber viele Nachteile gebracht. Und genau deshalb dient es als Mahnung, welche Folgen die derzeit verhandelten transatlantischen und pazifischen Freihandelsabkommen haben können. Am 1. Januar 1994 trat das Abkommen in Kraft – nicht zufällig am selben Tag, an dem in Mexiko der bewaffnete Aufstand der Zapatisten begann. 20 Jahre später lautet die Bilanz: Der Handel zwischen den Mitgliedern hat sich verdreifacht. Doch für Mexiko bedeutete die plötzliche Überschwemmung mit hoch subventioniertem US-Mais den Ruin vieler Kleinbauern. Für die USA wiederum ging NAFTA mit der Abwanderung von Industriejobs und einem rasch anwachsenden Handelsdefizit einher. Ebenso vollmundig wie unbelegt waren im Vorfeld der NAFTA-Gründung die Versprechungen über neue Jobs gewesen, die durch den freien Handel gewissermaßen automatisch entstünden – was derzeit ebenso wieder über das geplante US-EU-Freihandelsabkommen TTIP behauptet wird. Tatsächlich schätzte der Washingtoner Thinktank Economic Policy Institute schon vor zwei Nu r z u Pr üf we ck en Ei ge nt um d es C .C .B uc hn r V er la gs | |
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