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Grundlagen: Grundprinzipien staatlicher Sozialpolitik: Familienpolitik 229 sen-Anhalt und 5 % in Niedersachsen. Im April 2007 wurde zwischen Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden vereinbart, die Zahl der Betreuungsplätze für unter Dreijährige so weit auszubauen, dass 2013 durchschnittlich ein Angebot für 35 % der Kinder in dieser Altersgruppe entsteht. Dazu sollte die Zahl der Plätze von bundesweit 285 000 im März 2006 auf rund 750 000 Plätze annähernd verdreifacht werden. Es gibt dann einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem vollendeten ersten Jahr. Umstritten sind die Höhe der Kosten und die Beteiligung des Bundes an der Finanzierung. Während die Bundesregierung die Investitionskosten für zusätzliche 300 000 Plätze gegenüber der im TAG vorgesehenen Versorgung auf 3,5 Mrd. € und die späteren zusätzlichen jährlichen Betriebskosten auf 2 Mrd. € veranschlagt, gehen die Kommunen von höheren Lasten aus (5 Mrd. € Investitionen bzw. 3 Mrd. € Betriebskosten). An den vom Bund geschätzten Mehrausgaben von insgesamt 12 Mrd. € bis 2013 will er sich zu einem Drittel beteiligen. (Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Juli 2007, S. 44) Hinweis: Mit dem Kinderförderungsgesetz (KiföG) 2009 wurde festgelegt, dass ab 2013 für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Platz in einer öffentlich geförderten Kindertagesbetreuung bereitstehen muss. Ein Rechtsanspruch auf einen Platz in der Kindertagesbetreuung für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr trat in Kraft. Zwischenergebnis 2014 Nach Erhebungen des Statistischen Bundesamts fanden 2014 etwa 660 000 Kinder einen staatlich geförderten Betreuungsplatz, entweder in einer Kita oder bei einer Tagesmutter (Betreuungsquote: 32,5 Prozent). Zeichnen Sie die schrittweise Entwicklung der Kinderbetreuung in Tageseinrichtungen in Deutschland nach (vgl. auch S. 223 f., Chronologie der Familienpolitik). Vergleichen Sie die Verbreitung frühkindlicher Betreuung außerhalb der Familie in den EU Staaten (Grafik) und analysieren Sie, inwieweit deren Geburtenziffern (S. 216 f. und Glossar) damit zusammenhängen könnten. Entwickeln Sie Argumente, die für und die gegen den mittlerweile erfolgten Ausbau der Kindertageseinrichtungen auch für unter Dreijährige sprechen. Beziehen Sie die nachfolgenden Materialien ein. 1 2 3 Allerdings wünschten sich 42 Prozent der Eltern ein solches Betreuungsangebot. Der Trend geht bei den Eltern zum Ganztagsoder erweiterten Halbtagsplatz: 38 Prozent der Eltern wünschten sich 2014 eine Betreuung von mehr als 35 Stunden die Woche, 29 Prozent zwischen 26 und 35 Stunden, 24 Prozent wünschten die Halbtagsbetreuung (25 Stunden). Einer Analyse des Münchner ifo-Instituts zufolge (bezogen auf die Jahre 1998 bis 2010) führt der Ausbau der Krippenplätze um 10 Prozentpunkte zu einem Anstieg der Geburtenrate um 2,8 Prozent (die Anzahl der Geburten pro 1 000 Frauen stieg um 1,2). (Autorentext) 20 25 30 35 5 10 15 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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