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Vertiefung: Gerechtigkeit 299 Umfrageergebnisse zur gefühlten (Un-)Gerechtigkeit in Deutschland 1. 69 Prozent der Bundesbürger halten die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland – also die Verteilung von Einkommen und Vermögen – für ungerecht. 64 Prozent der Bundesbürger haben das Gefühl, dass die soziale Gerechtigkeit in Deutschland in den letzten drei, vier Jahren abgenommen habe – nur 7 Prozent meinen, sie habe zugenommen. 49 Prozent der Bundesbürger halten die Aufstiegschancen hierzulande für weniger gut oder nicht gut – 46 Prozent sagen, sie seien gut bis sehr gut. 23 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, dass die soziale Gerechtigkeit im internationalen Vergleich in Deutschland am größten sei. 34 Prozent denken das von Schweden, aber nur 3 Prozent von Frankreich und so gut wie niemand von den USA. (Repräsentative Befragung von 3 500 Bundesbürgern ab 16 Jahren im Dezember 2012 und Januar 2013; Quelle: Institut für Demoskopie Allensbach) 5 10 15 Deuten Sie die Umfrageergebnisse zur Zufriedenheit der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger mit dem Zustand der „sozialen Gerechtigkeit“ unter Einbeziehung des Schaubildes zum „internationalen Gerechtigkeitsindex“. 2. Soziologische Konzepte zur Gerechtigkeit Gerechtigkeit – Definition und Konzepte Unter Gerechtigkeit werden moralisch begründete, akzeptierte und wirksame Verhaltensund Verteilungsregeln verstanden, die Konflikte vermeiden, welche ohne die Anwendung von Gerechtigkeitsregeln bei der Verteilung begehrter Güter oder ungeliebter Lasten auftreten würden. Wie alle moralischen Regeln, so setzen auch Normen sozialer Gerechtigkeit voraus, dass Menschen ihr Verhalten und Verteilungsprozesse gestalten können. Gerechtigkeitsforderungen angesichts von Sachzwängen sind sinnlos. Unter „sozialer Gerechtigkeit“ sind allgemein akzeptierte und wirksame Regeln zu verstehen, die der Verteilung von Gütern und Lasten durch gesellschaftliche Einrichtungen (Unternehmen, Fiskus, Sozialversicherungen, Behörden etc.) an eine Vielzahl von Gesellschaftsmitgliedern zugrunde liegen, nicht aber Verteilungsregeln, die beispielsweise ein Ehepaar unter sich ausmacht. […] 5 10 15 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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