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Vertiefung 303 Topos wird zum „Dauerbrenner“ der innenpolitischen Diskussion in den kommenden Jahren aufsteigen. Während dieser Debatte geht es zum einen darum, mit allen Kräften und mithilfe aller Ressourcen das Dauerphänomen der aufklaffenden sozialen Ungleichheit auf ein erträgliches Maß abzumildern. Daran muss sich auch die Gestaltungsfähigkeit der parlamentarischen Demokratie bewähren, die sich freilich als Interventionsund Sozialstaat einer äußerst schwierigen Aufgabe gegenübersieht. Ihre Lösung verlangt ein exzeptionelles Maß an Lernfähigkeit und Entscheidungskraft. Werden sie vorhanden sein? (Hans-Ulrich Wehler: Die neue Umverteilung. Soziale Ungleichheit in Deutschland, C. H. Beck, München 2013, S. 9) Position 2: Nur eine mehrheitlich als gerecht empfundene Gesellschaft wird auf Dauer friedlich kooperieren und Konflikte ohne Gewalt regeln können. Dies gilt umso mehr in einer Gesellschaft wie Deutschland, die kulturell, ethnisch, sprachlich, religiös und im Alltagsverhalten immer heterogener wird, deren traditionelle Bindeglieder also immer schwächer werden. Gerechtigkeitsempfindungen als integrierender „Kitt“ der Gesellschaft werden auch deshalb immer wichtiger, weil der verfügbare Wohlstand der Bürger in absehbarer Zeit eher stagnieren als zunehmen wird. Gibt es weniger zu verteilen, dann werden die Verteilungskonflikte härter. Vor diesem Hintergrund stimmen die Anzeichen eines wachsenden „Gerechtigkeitsdefizits“ bedenklich. (Stefan Hradil: Soziale Gerechtigkeit, 31.5.2012, in: Stefan Hradil [Hg.]: Deutsche Verhältnisse. Eine Sozialkunde, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2012; http://www.bpb.de/politik/ grundfragen/deutsche-verhaeltnisse-eine-sozialkunde/138445/ soziale-gerechtigkeit; letzter Abruf: 13.3.2015) Analysieren Sie die beiden Texte im Hinblick auf die Positionen der Autoren zur Bedeutung der sozialen Gerechtigkeit und zur „empfundenen Gerechtigkeit“ für die politische und soziale Entwicklung in Deutschland. Begründen Sie, ob Sie den Aussagen der beiden Positionen zustimmen. 1 2 25 30 35 40 45 Schlusspunkt: Gerechtigkeit – aber wie? „Es gibt für mich nur eine Gerechtigkeit, das ist die Gleichheit vor dem Gesetz. Jede Abweichung davon, selbst mit besten Absichten, eröffnet der Willkür Tür und Tor, zerstört die Freiheit und damit den höchsten Wert, weil Voraussetzung für alle anderen Werte.“ (Friedrich August von Hayek, 1981, in: Wirtschaftswoche Nr. 11 v. 8.3.1981, S. 36; Auszug) Nehmen Sie zu dieser Aussage Stellung. Nu r z u Pr üf zw ec ke Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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