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Vertiefung: Der Nahostkonflikt im Spannungsfeld der Interessen internationaler Politik 495 nicht, zwischen Israel und der Hamas zu vermitteln. Die Europäische Union spielt sowieso keine Rolle. Aber Ägypten kann diese Rolle wie in der Vergangenheit erfüllen: Israel hat Vertrauen in Ägypten, und die Hamas ist auf Ägypten angewiesen. Deshalb könnte sich Ägypten für eine Vermittlungsfunktion eignen.“ (Shimon Stein, ehemaliger israelischer Botschafter in Deutschland, im Interview mit Anne Allmeling; http://www.dw.de/steinder-druck-auf-netanjahu-w%C3%A4chst/a-17770899) Moshe Zimmermann: „Es geht vor allem um die Haltung Ägyptens“ […] Schulz: Und das nahe Ziel ist jetzt natürlich erst mal, auf eine Waffenruhe im aktuellen Konflikt hinzuarbeiten. Wer könnte die vermitteln, UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, der US-Außenminister Kerry, der auch unterwegs ist nach Nahost? Zimmermann: Es geht vor allem um die Haltung Ägyptens. Da hat sich schon etwas revolutioniert. Früher war Ägypten immer automatisch auf der Seite der Hamas. Das ist nicht mehr der Fall. Hamas ist ein Feind in den Augen der neuen ägyptischen Regierung und Ägypten ist jetzt in der Schlüsselposition, darüber zu entscheiden, ob es in Richtung Waffenruhe geht. Das heißt, eine Kooperation zwischen Amerika, also USA, Ägypten und anderen Staaten in der Region und dann Israel, nur das kann dazu führen, dass es zu einer Waffenruhe kommt. Aber wieder: Eine Waffenruhe ist nur eine Illusion oder eine kurze Unterbrechung. Was man anstreben soll, ist nicht nur die Waffenruhe – das ist selbstverständlich von der humanen Perspektive sehr wichtig –, aber wichtiger ist, die Kernfrage anzugehen, das heißt Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern, das heißt zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde. (Moshe Zimmermann, israelischer Historiker, im Gespräch mit Sandra Schulz, 21.7.2014; http://www.deutschlandfunk.de/nahostkonflikt-es-geht-vor-allem-um-die-haltung-aegyptens.694. de.html?dram:article_id=292314) Der Generalsekretär der Arabischen Liga Nabil Elaraby, US-Außenminister John Kerry, der ägyptische Außenminister Sameh Shukri und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon (v.l.n.r.) bei einer Konferenz in Kairo, 25. Juli 2014 a) Arbeiten Sie die Interessen und Aktivitäten der USA, der EU, Deutschlands und Ägyptens im Nahostkonflikt heraus und stellen Sie diese übersichtlich in einem Schaubild dar. b) Identifizieren Sie Gemeinsamkeiten und mögliche Konfliktpunkte. Erörtern Sie die Einflussmöglichkeiten der verschiedenen Akteure auf den weiteren Konfliktverlauf vor dem Hintergrund a) ihrer Machtmittel, b) ihrer Wahrnehmung als Verhandlungspartner durch Israel bzw. Palästina. Diskutieren Sie im Kurs, wer Ihrer Meinung nach am ehesten die Parteien wieder an den Verhandlungstisch bringen kann. Wäre Ihrer Meinung nach eine gemeinsame „Aktion“ aller Akteure denkbar? 1 2 3 5 10 5 10 15 20 25 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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