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Vertiefung: Der Wirtschaftsstandort Deutschland in der Diskussion 81 Haushalt macht das mehr als 200 Euro im Jahr aus. Szenarien, die das Wirtschaftsministerium durchgerechnet hat, reichen von einem leichten Rückgang auf 5,85 Cent bis zu einem leichten Anstieg auf 6,86 Cent. Entscheidend dafür ist, wie teuer sich der Ökostrom an der Börse verkaufen lässt. Je weniger er einbringt, desto mehr müssen die Stromkunden drauflegen. […] Lohnt sich eine private Solaranlage überhaupt noch? Ja. Die Kosten für Solaranlagen sind in den vergangenen Jahren massiv gesunken, dadurch wird der Sonnenstrom auch für den Hausgebrauch interessanter – er ist günstiger als der Strom vom Stadtwerk. Obendrein werden die Vergütungen für eingespeisten Strom noch einmal leicht angehoben. Allerdings bleibt es dabei, dass sie von Monat zu Monat wieder sinken werden, je nach Menge neu gebauter Anlagen. Und was ist mit der „Sonnensteuer“? Tatsächlich wird der selbst genutzte Strom, sogenannter Eigenstrom, künftig zusätzlich belastet. Wer eine neue Anlage errichtet und sich damit selbst versorgt, muss 40 Prozent der EEGUmlage entrichten, also derzeit 2,5 Cent je Kilowattstunde. Das gilt auch für kleine Blockheizkraftwerke im Keller, größere Solaranlagen etwa auf Supermärkten oder neue Kraftwerke der Industrie. Kleine, private Solaranlagen auf dem Dach mit bis zu zehn Kilowatt Leistung bleiben aber davon ausgenommen. Welche Zukunft hat Windstrom noch in Deutschland? Auch hier sind die Anlagen günstiger geworden, die Vergütungen wurden gesenkt. Erstmals legt das Gesetz nun Ausbau-Korridore fest, sie liegen an Land bei jährlich 2400 bis 2600 Megawatt Leistung, das entspricht 500 großen Windrädern. Wird dieser „Korridor“ überschritten, sinkt die Förderung stärker. Wird weniger zugebaut, sinkt sie weniger stark oder nimmt sogar wieder zu. Maßgeblich ist der sogenannte Nettozubau, schließlich werden auch mal Windräder abgebaut und durch neue, größere ersetzt. Entscheidend ist der Zubau unter dem Strich. Zur See peilt das Ökostrom-Gesetz bis 2020 eine Leistung von 6,5 Gigawatt an, das entspricht sechs Atomkraftwerken („offshore“). Damit dürfte der Ausbau der Windkraft weitergehen – sofern an Land nicht scharfe Abstandsregeln gelten [dazu vorhergehender Text]. Wie genau funktioniert künftig die Förderung? Anders als bisher müssen Betreiber größerer Anlagen künftig ihren Strom direkt über die Börse vermarkten. Die Förderung erhalten sie als Aufschlag auf den durchschnittlichen Börsenpreis – und nicht mehr als feste Summe je eingespeister Kilowattstunde. Das soll einen Anreiz bieten, auf Schwankungen der Marktpreise zu reagieren. […] lich aller Vorleistungen, also abzüglich zugekaufter Leistungen). Ab der zweiten Gigawattstunde Stromverbrauch werden diese Unternehmen dann nur noch mit 15 Prozent der EEG-Umlage belastet (zudem sind für besonders stromintensive Unternehmen deren Kosten auf 0,5 Prozent der Bruttowertschöpfung begrenzt). Unternehmen mit einem Stromkostenanteil von 14 bis 17 Prozent an der Bruttowertschöpfung zahlen lediglich 20 Prozent der EEG-Umlage. Insgesamt reduzierten sich die vorherigen Kosten für diese Ausnahmen für Industrieunternehmen durch die EEG-Reform 2014 nicht. Der Strompreis für private Haushalte ist im Bundesdurchschnitt 2008 bis 2014 um 38 Prozent gestiegen. Für die energieintensive Industrie sind die Preise in der Zeit dagegen um ein Prozent gefallen. Für die übrige Industrie stieg der Strompreis je nach Verbrauch in der Zeit um 13 bis 15 Prozent, seit 2003 sogar um 88 Prozent. (Autorentext) EEG: Reform 2014 im Überblick Mehr als 20 Milliarden Euro jährlich überweisen Stromkunden derzeit für die Förderung erneuerbaren Stroms, von Jahr zu Jahr wurde es zuletzt mehr. Mit der Reform will die große Koalition die Kosten der Energiewende dämpfen, ohne aber den Ausbau von Ökostrom abzuwürgen. Doch wird das gelingen? Die wichtigsten Aspekte des neuen Gesetzes: Wird der Strom nun billiger? Das nicht, aber womöglich wird er auch nicht teurer. Derzeit zahlen die Bürger 6,24 Cent je Kilowattstunde Strom, fast doppelt so viel wie vor zwei Jahren. Für einen durchschnittlichen 100 105 110 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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