Volltext anzeigen | |
Seit 1999 gibt es den Euro als gemeinschaftliche Währung. Bis 2015 werden 19 Länder der EU den Euro als Zahlungsmittel eingeführt haben. Dadurch verringern sich die Transaktionskosten bei steigender Preistransparenz, was zu einem erheblichen Wohlstandsgewinn führt. Eine ungleiche wirtschaftliche Entwicklung in den Teilnehmerstaaten kann aber nicht mehr durch Wechselkursanpassungen ausgeglichen werden. Eine Möglichkeit, die unterschiedliche Entwicklung auszugleichen, wäre, die EU langfristig in eine Transferunion umzuwandeln. Dann würden wirtschaftlich starke Länder den schwächeren Ländern auf Dauer fi nanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Einige der wirtschaftlich schwachen Euroländer haben sich in der Vergangenheit so stark verschuldet, dass sie zunehmend Schwierigkeiten bekommen können, neue Kredite aufzunehmen. Dadurch besteht die Gefahr einer Staatsinsolvenz, wenn die laufenden Staatsausgaben weder durch Steuereinahmen noch durch neue Kredite gedeckt werden können. Der Wert des Euros kann in ausländischer Währung angegeben werden. Üblich ist die Mengennotierung, bei der die Menge an ausländischer Währung angegeben wird, die man für einen Euro erhält. Für einen Euro erhält man beispielsweise 1,42 US-Dollar. Bei der Preisnotierung wird hingegen angegeben, wie viel Euro man für eine Einheit ausländischer Währung bezahlen muss. Bei obigem Kurs von 1,42 USD/EUR ergibt das etwa 0,70 EUR/USD. Immer wenn Güter aus einem Land importiert werden, das eine andere Währung als den Euro verwendet und die Waren nicht in Euro gehandelt werden, benötigt der Importeur Devisen. Devisen sind ausländische bargeldlose Zahlungsmittel, z. B. Guthaben bei ausländischen Banken. Wenn die Importe in die Euro-Zone steigen, dann steigt auch die Nachfrage nach Devisen. Bei Exporten verhält es sich genau umgekehrt. Ein deutscher Exporteur erwartet, dass seine Produkte in Euro bezahlt werden. Der Kunde im Ausland benötigt also Euro. Je mehr Waren in ein Land außerhalb der Euro-Zone exportiert werden, umso größer wird die Nachfrage nach Euro sein. Ausländische Währungen werden an Devisenbörsen gehandelt. Die Wechselkurse bilden sich wie bei den Gütermärkten durch Angebot und Nachfrage. Der Gleichgewichtspreis ist der Preis, bei dem die nachgefragte und angebotene Menge übereinstimmen. Da Importe und Exporte sich ständig verändern, schwankt der Kurs der Devisen. Daneben führen aber auch Kapitalanlagen und Spekulationen zu einer sich ständig ändernden Menge von Angebot und Nachfrage ausländischer Währungen. Der Euro – die gemein same Währung Wechselkurse und ihre Bedeutung 195 Fachwissen im Zusammenhang 82007_1_1_2015_172_197_Kapitel7.indd 195 15.05.15 11:58 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc h er V rla gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |