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Überreste des Germanischen fi nden sich im heutigen Deutsch etwa in den Bezeichnungen der Wochentage Donnerstag (von Thor, dem Göttervater der Germanen) und Freitag (von Freya, der germanischen Liebesund Fruchtbarkeitsgöttin). Auch das Wort deutsch hat seine Wurzeln im Germanischen. Aus diot (= Volk) entstand das Adjektiv diutisk (= zum Volk gehörig), woraus sich das heutige Wort deutsch entwickelt hat. Im weiteren Verlauf spalteten sich von den Germanen einzelne Stämme ab, aus denen die verschiedenen Völker und Sprachen Europas hervorgingen. So eroberten Stämme aus Angeln (= heutiges Schleswig-Holstein) und Sachsen im 5. Jahrhundert große Teile Britanniens. Im 6. Jahrhundert begannen neue Veränderungen, die aus dem Germanischen das Althochdeutsche entstehen ließen: Innerhalb dieser 2. Lautverschiebung wurden zum einen in vielen Fällen die Vokale /a/, /o/ und /u/ zu den Umlauten /ä/, /ö/ und /ü/ umgewandelt. Daher heißt das gotische fulljan im heutigen Deutsch füllen. Zum anderen veränderten sich auch die Konsonanten erneut: Aus /p/, /t/ und /k/ wurden /f/, /s/ und /x/ oder in einigen Fällen auch /pf/, /ts/ und /ks/. Das Wort persicum, das die Germanen von den Römern für eine ihnen nicht bekannte Frucht entlehnt haben, heißt daher im heutigen Deutsch Pfi rsich. ER K LÄ R U N GWenn Sprachwissenschat ler von Hochdeutsch sprechen, meinen sie damit das einst in Süddeutschland gesprochene Oberdeutsch oder Althochdeutsch, das zur Ursprungs sprache des Deutschen wurde. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist Hochdeutsch dagegen ein Synonym für Standarddeutsch. Eine Grenzbefestigung mit Folgen: Mit dem Bau des Limes zwischen Rhein und Donau (= grüne Linie) schützten die Römer ihr Reich vor Überfällen durch die germanischen Stämme. Damit aber schotteten sie Germanien auch von der Sprachentwicklung in den romanischen Ländern ab – auch wenn der Austausch zwischen den Sprachen nicht völlig unterbunden war. 35 40 45 50 55 23Die Entstehung der Sprache und ihre Veränderungen untersuchen N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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