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38 7 Planeten Sehen Sie sich diesen Punkt noch einmal an. Hier leben wir, hier sind wir zu Hause und mit uns alle Menschen, die wir kennen und lieben. Hier durchleben wir unsere Freuden und Leiden. Alles an Religionen, Ideologien und Wirtschaftsformen ist hier versammelt, alle Jäger und Sammler, Schöpfer und Zerstörer, Könige und Bauern, Eltern und Kinder, Erfinder und Entdecker, Heilige und Sünder in der Geschichte der Menschheit lebten hier – auf diesem Staubkörnchen, das im Sonnenlicht tanzt. Die Erde ist eine kleine Bühne im großen Theater des Kosmos. Man denke nur an die Ströme von Blut, die von Generälen und Feldherren vergossen werden, um für einen winzigen Augenblick zu Herrschern über den Bruchteil dieses Punktes aufzusteigen. Man denke an die endlosen Grausamkeiten, die Bewohner eines Winkels auf diesem Pixel den kaum anders gearteten Bewohnern eines anderen Winkels auf diesem Pixel zufügen, wie wenig sie sich verstehen, wie gerne sie sich gegenseitig umbringen, wie glühend ihr Hass ist. Unsere Anmaßung, unsere eingebildete Wichtigkeit, die wahnwitzige Vorstellung, dass wir im Universum einen besonderen Platz einnehmen, wird von diesem schwachen Lichtpunkt in Frage gestellt. Unser Planet ist ein einsames Körnchen im großen Dunkel des Weltalls. Und es ist nicht wahrscheinlich, dass von draußen jemand kommt, um uns vor uns selbst zu schützen. Die Erde ist unserem Wissen nach die einzige bewohnte Welt. Es gibt keine andere Welt, zu der die Menschheit aufbrechen könnte – zumindest nicht in näherer Zukunft … Astronomie ist bekanntlich eine charakterbildende Beschäftigung. Vielleicht gibt es keinen besseren Beweis für die Aberwitzigkeit menschlicher Vorstellungen als dieses aus großer Entfernung aufgenommene Bild von unserer winzigen Erde. Dieses Bild unterstreicht nur, dass wir freundlicher miteinander umgehen, und den kleinen blauen Punkt bewahren, lebenswert erhalten müssen – er ist unser einziges Zuhause. Mond Die Erde besitzt einen natürlichen Trabanten, den (Erd-)Mond, dessen Entfernung, Durchmesser, Umlaufdauer, Bahn und Phasen zunächst untersucht werden sollen. Mondentfernung: Im Juli 1969 wurde von den Astronauten Neil Armstrong und Edwin Aldrin im Rahmen des Apollo-11-Programms ein Relektor auf dem Mond aufgestellt. Seither lässt sich mit einem Lasersignal die Mondentfernung nach der Radarmethode auf 10 cm genau ausmessen. Bei dieser Methode wird die Entfernung r aus r = 0,5 · c · T mit T = Laufzeit des Signals bestimmt. Die Entfernung der Mittelpunkte von Mond und Erde schwankt zwischen den Werten 356 410 km und 406 740 km. Seine mittlere Entfernung wird mit 384 400 km angegeben. Monddurchmesser: Als Literaturwert wird für den Mondradius R = 1737 km angegeben. Für Abschätzungen am Himmel ist der scheinbare Durchmesser des Vollmondes wichtig, das ist der Winkel ϕ, unter dem man diesen sieht. Man erhält ihn aus: tan 0,5 ϕ = 0,5 cm : 1 m = 0,005 ⇒ ϕ ≈ 0,6° Der Winkeldurchmesser des Mondes stimmt in etwa mit dem der Sonne überein, was das Auftreten von Sonneninsternissen möglich macht. Abb. 7.11 E Siderischer und synodischer Monat Abb. 7.12 E Berechnung des Monddurchmessers Erde Tsid Tsyn Mond 1 m 1 cm 2 R384 · 10 6 m N u r zu P rü fz w e c k e E ig n t m d s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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