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97 18Aufbau der Sonne Wird die Sonnenscheibe bei einer totalen Sonneninsternis durch den Mond abgedeckt, so sieht man, dass die Sonne mit der Chromosphäre nicht aufhört. Weit über die Sonnenscheibe hinaus ragt die Korona (Krone, Abb. 18.6). Sie entzieht sich normalerweise unserer Beobachtung, da sie vom Licht der Photosphäre überstrahlt wird. Man kann sie allerdings mit einem speziell konstruierten Fernrohr (Koronograph) sichtbar machen, bei dem die Sonnenscheibe künstlich abgedeckt wird. Die Temperatur der Korona ist mit etwa einer Million Grad sehr hoch und deshalb auch eine starke Röntgenquelle. Die Ursache der hohen Temperatur ist noch nicht geklärt. Von der Korona geht ein Strom geladener Teilchen aus, der hauptsächlich aus Wasserstoffkernen und freien Elektronen besteht, genannt Sonnenwind. Er reicht weit über die Bahn des Planeten Neptun hinaus und bildet die sogenannte Heliosphäre. 18.2 Beobachtung der Sonne Wohl jeder hat schon einmal die Sonnenstrahlung mit einem Brennglas gebündelt und damit etwa ein Stück Papier entzündet. Die Energie dieser gebündelten Sonnenstrahlung hat schlimme Folgen für die Augen, wenn man mit einem Fernrohr oder einem Feldstecher ohne geeignete Maßnahmen in die Sonne blickt. Schädigungen können schon auftreten, wenn man durch ein Sucherfernrohr in die Sonne blickt. Deshalb gilt: Unter keinen Umständen ohne geeignete Schutzmaßnahmen in die Sonne blicken! Will man die Sonne beobachten, so hat man dazu grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Das Sonnenlicht wird durch geeignete Filter geschwächt. Hierzu können Objektivoder Okularilter verwendet werden. Vorsicht ist bei Okulariltern angebracht. Sie können durch die große Wärmeentwicklung springen. Zur Abhilfe sollte das Objektiv abgeblendet werden und die Beobachtung von Zeit zu Zeit unterbrochen werden. Sehr gut geeignet ist auch eine spezielle Aluminiumfolie, mit der die gesamte Objektivöffnung abgedeckt wird. Die zweite Methode eignet sich für Refraktoren (vgl. S. 206). Die Sonnenscheibe wird dabei vom Fernrohr auf einen Projektionsschirm abgebildet. Um einen besseren Kontrast zu erzielen, wird auf das Fernrohr eine größere Pappscheibe gesteckt, die den Schirm abschattet (Abb. 18.7). Wegen der großen Wärmeentwicklung sollte man auch hier das Objektiv abblenden und die Beobachtungsdauer einschränken. Abb. 18.6 E Korona der Sonne während der Sonneninsternis von 1999 E Aufgabe 1 Ein grober Schätzwert für den zentralen Druck pc im Sonneninnern lässt sich mit folgender vereinfachter Vorstellung gewinnen: Man denkt sich die Sonne zerlegt in zwei Halbkugeln, als deren Schwerpunktsabstand der Sonnenradius RS angenommen werde. Die Halbkugeln ziehen sich gravitativ an. Berechnen Sie pc nach diesem Modell. (9 · 1013 Pa) Abb. 18.7 E Projektionsmethode zur Sonnenbeobachtung Pappscheibe Projektionsschirm N u r zu P rü fz w e k e E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V rl a g s | |
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