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149 1 2 3 4 6 7 2 Wie der Buchdruck funktioniert Zeichnungen aus einem Jugendbuch von 2008 Der Drucker stellt jeden Buchstaben, der im Text vorkommt, als Stempel aus Eisen her 1 . Damit schlägt er eine Ve rtiefung in die Kupferplatte 2 . Sie kommt als Boden in eine Gußform, in die er flüssiges Blei gießt. So stellt er viele gleiche Lettern her 3 . Ihre hervorstehenden Teile können Druckfarbe übertragen 4 . Aus den Lettern baut er Zeilen und aus Zeilen ganze Buchseiten in einer Druckform auf. Zwei Druckformen von Seiten, die nebeneinander stehen sollen, legt er in die Druckerpresse 5 . Alle Lettern bestreicht er mit Druckerschwärze. Dann klappt er einen angefeuchteten Papierbogen in einem Rahmen darauf 6 . Er schiebt alles unter die Druckerpresse und presst mit dem Hebel 7 das Papier kurz und fest auf die geschwärzten Formen. 5 3 Endlich Friede! Einblattdruck mit Holzschnitt, 1648 (Ausschnitt) Der Text lautet in heutigem Deutsch: „Neuer, aus Münster am 25. Oktober abgeschickter, Freude und Frieden bringender Postreiter“ 30 Jahre herrschte in Europa Krieg – 1648 wurde in Münster Frieden geschlossen. Das Flugblatt informierte die Menschen darüber. Unter dem Bild folgt ein langes Gedicht, das den Segen des Friedens für alle Berufe rühmt. Zeit Zahl der einzelnen Veröffentlichungen Gesamtzahl der Drucke (Auflage) Anteil der Lesefähigen 15. Jh. 15 000 bis 30 000 zwischen 1,5 und 20 Millionen ca. 12 % 16. Jh. 120 000 bis 150 000 zwischen 70 und 150 Millionen ca. 18 % 17. Jh. 265 000 200-300 Millionen ca. 25 % 18. Jh. 500 000 750 Millionen bis 1 Milliarde ca. 31 % 1. Beurteile, was es den Menschen bedeutete, ein Bild wie M1 zu besitzen. 2. Du willst um 1500 eine Druckerei wie Gutenberg betreiben. Finde mit M2 heraus, welche Werkstoffe du dir beschaffen musst. Was müssen deine Mitarbeiter können? 3. Zeichne ein Schaubild mit folgenden Kästen: Zahl der Bücher steigt – mehr Leute lesen und schreiben – Leute möchten lesen – Schulpflicht wird eingeführt – Wer etwas mitteilen will, kann es drucken lassen Verbinde die Kästen mit Pfeilen, die bedeuten „... führt zu ...“. Setze dein Schaubild in Beziehung zu M4. 4. M3 ist ein Medium, das von Händlern verkauft wurde. Das Bild zeigt ein anderes Medium dieser Zeit – informiere dich über seine Geschichte. 4 Explosion des Wissens? Wie viele Bücher wurden seit Gutenberg gedruckt? Wie viele Menschen in Europa konnten lesen? Rudolf Stöber, Deutsche Pressegeschichte, Konstanz 2000, S. 260; Eltjo Buringh/Jan Luiten van Zanden, Charting the “Rise of the West”. Manuscripts and Printed Books in Europe, in: The Journal of Economic History 69.2 (2009), S. 409 445 1350 1400 15001450 16001550 17001650 1800 18501750 1390, Nürnberg: erste Papiermühle in Deutschland um 1450, Mainz: Gutenberg erfindet den Buchdruck 1605 und 1609: erste Wochenzeitungen in Straßburg und Wolfenbüttel 1647: BraunschweigWolfenbüttel führt die Schulpflicht ein 1650, Leipzig: erste deutsche Tageszeitung H o l z s c h n i t t 31051_1_1_2015_144-151_Kap6_Medien.indd 149 13.08.15 09:48 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B u hn er V er la gs | |
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