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135 Rom – ein Weltreich auf drei Kontinenten 3. Vergleiche die Meinungen Ciceros (M2) und Senecas (M3) zu Gladiatorenkämpfen und Circusspielen. 4. Stell dir vor: Du sitzt neben Cicero im Circus. Ihr unterhaltet euch über die Gladiatorenkämpfe. Wie bewertest du Ciceros Sicht (M2)? Gestalte ein Gespräch. 1. Lassen sich heutige sportliche Großveranstaltungen (Fußballspiele, Formel-1-Rennen) mit den Spielen der Römer vergleichen? Begründe deine Meinung (Darstellung, M1, M4). 2. Erkläre anhand der Beziehung zwischen Herrscher und Volk, dass der römische Prinzipat ganz wesentlich auf der Zustimmung der Bevölkerung beruhte (Darstellung). 4 Gladiatoren Bodenmosaike einer Villa bei Tusculum, 3. Jh. n. Chr. Gladiatoren waren in der Regel Kriminelle, Kriegsgefangene oder Sklaven. Sie waren Eigentum eines Herrn, der sie trainierte und bei Spielen gegeneinander oder gegen wilde Tiere kämpfen ließ. So konnten sie nach Jahren die Freiheit erlangen. Oft endeten die Kämpfe jedoch mit dem Tod: Die Gladiatoren waren gegen die Attacken ihrer Gegner meist kaum geschützt. 2 Eine Schulung gegen den Schmerz Marcus Tullius Cicero (107 44 v. Chr., römischer Politiker, Redner und Philosoph) berichtet über die Gladiatorenkämpfe: Die Gladiatoren, verworfene Menschen oder Barbaren, was für Schläge halten sie aus! Wie jene, die gut unterrichtet sind, sich lieber den Schlägen aussetzen als sie mit Schande vermeiden! Wie oft zeigt es sich, dass sie nichts lieber wollen, als entweder ihrem Herrn gefallen oder dem Volke! [...] Welcher auch nur einigermaßen tüchtige Gladiator hat je gestöhnt und hat seine Miene verzogen? [...] Wer hat den Kopf eingezogen, als er gefallen war und den Befehl erhielt, den Hals hinzuhalten? [...] Manchem kommt das Gladiatorenspiel grausam und unmenschlich vor, und ich bin nicht sicher, ob es nicht stimmt, so wie diese Spiele jetzt gegeben werden. Als aber Verbrecher mit dem Schwerte kämpften, so konnte es, wenn nicht für die Ohren, so doch sicher für die Augen keine härtere Schulung gegen den Schmerz geben als diese. Cicero, Tusculanen 2.41, zit. nach: Jochen Martin, Das alte Rom, Gütersloh 1994, S. 122 3 Mörder gegen Mörder Über seinen Besuch im Circus schreibt Lucius Annaeus Seneca (4 v. Chr. 65 n. Chr., Philosoph, Politiker und Schriftsteller) an seinen Freund Lucilius: Durch Zufall bin ich in das Mittagsprogramm des Circus geraten, Scherze erwartend und Witze und etwas Entspannung, damit sich die Augen der Menschen vom Anblick des Menschenblutes ein wenig erholen können. Das Gegenteil ist der Fall: Der lustige Teil fällt weg, und es findet eine bloße Menschenschlächterei statt. Die Kämpfer haben nichts, womit sie sich schützen können. [...] Wozu eine Rüstung, wozu Fechtkünste? Für [die Zuschaauer] ist dies alles nur eine Verzögerung des Todes. Morgens wirft man die Menschen den Löwen und Bären zum Fraß vor, mittags ihrem eigenen Publikum! Dies möchte Mörder gegen Mörder kämpfen sehen und hebt den Sieger für einen weiteren Mord auf. Am Schluss steht der Tod aller Kämpfer. Seneca, Ad Lucillum, 7.2 6, übers. von Klaus Gast 5 10 15 5 10 15 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn r V er la gs | |
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