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171 Historisch argumentieren 5 Eine mögliche Argumentation: Alexander war ein bedeutender Herrscher, der beinahe Unglaubliches geleistet hat. Die Karte zeigt, in wie kurzer Zeit Alexander große Gebiete erobert hat (M1). Auch der Geschichtsschreiber Diodor bestätigt dies (M3). Kaum ein anderer Herrscher hat so etwas zuvor oder danach geschafft. Zudem verfügte Alexander über die Eigenschaften, die einen bedeutenden Herrscher ausmachen: Er wurde als klug und tapfer bezeichnet (M3) und auf Bildern als entschlossen und furchtlos dargestellt (M2). Das römische Mosaik unterstreicht den Eindruck von Alexander als einem fast unbesiegbaren Eroberer. Jedoch gibt es bei Alexander auch Eigenschaften, die eher bedenklich sind: So wurde ihm vorgeworfen, er sei rücksichtslos und brutal gewesen (M4). Seneca vergleicht sein Verhalten mit demjenigen wilder Tiere. Doch sind es gerade diese Eigenschaften, denen er auch seinen Erfolg verdankte. Wenn militärischer Erfolg ein Zeichen für einen bedeutenden Herrscher ist, zählt Alexander wohl zu den bedeutendsten Herrschern aller Zeiten. Dabei muss man aber stets bedenken, dass sein Erfolg auch auf Grausamkeit und Gewalt beruhte. 5 10 15 6 Reiterstatuette eines Herrschers Ostfrankreich, 9. Jh., Bronze, Höhe 24 cm Die Figur zeigt einen karolingischen König, vielleicht sogar Karl den Großen. 7 Papst Leo III. weiht Karl den Großen zum Kaiser Buchmalerei aus der Sächsischen Weltchronik, um 1270 8 Aus den Fränkischen Reichsannalen, zum Jahr 782 Und als der genannte König [Karl] zurückkehrte, traf er einen anderen Teil seines Heeres, das befehlsgemäß an der Weser das Ufer besetzt hielt. Die Sachsen begannen mit diesen den Kampf, doch die Franken behielten mit Gottes Hilfe den Sieg. Als das König Karl hörte, fiel er mit seinem Heer über Sachsen her, brachte ihnen große Verluste bei und gewann reiche Beute. Die unterlegenen Sachsen mussten ihm Geiseln stellen. Dann, nachdem er die Geiseln erhalten, die Beute an sich genommen und drei Mal ein Blutbad unter den Sachsen angerichtet hatte, kehrte er zurück ins Frankenreich. MGH SS rer. Germ. 6, S. 32 (leicht gekürzt und vereinfacht) 9 Aus den Lorscher Annalen, zum Jahr 802 Und der Kaiser [Karl] ließ während dieser Versammlung die Herzöge, Grafen und die Rechtskundigen zusammenkommen. Er sorgte dafür, dass die Gesetze übersetzt überall in seinem Reich vorgelesen wurden. Und er ließ das verbessern, was notwendig war, und das verbesserte Gesetz dann aufschreiben. Die Richter sollten dann nur noch nach dem geschriebenen Recht urteilen und auch keine Geschenke mehr annehmen, damit alle Menschen, Arme und Reiche, vor dem Gesetz gerecht behandelt werden. Zit. nach: Matthias Becher, Karl der Große, München 62004, S. 93 10 Die Bedeutung Karls des Großen Der Historiker Matthias Becher schreibt: Als Karl der Große starb, war er fast 66 Jahre alt; nahezu 46 Jahre lang war er König der Franken gewesen und hatte in diesem langen Zeitraum eine Epoche geprägt. Den damals lebenden Menschen muss ein Leben ohne Karl unvorstellbar gewesen sein. Die großen Erfolge steigerten sein Ansehen ins Unermessliche. Die Gelehrten an seiner Hofschule lobten den Herrscher über alle Maßen. In ihren Gedichten wird betont, dass Karls Bildung, Weitsicht und Klugheit alles überstrahlte. Ein anderer Dichter nannte Karl „Vater Europas“. Zit. nach: Matthias Becher, a.a.O. S. 118 Jetzt bist du dran: Historisch argumentieren Kläre, ob es richtig ist, den fränkischen Kaiser Karl als „Karl den Großen“ zu bezeichnen. 5 10 5 5 Nu r z u Pr üf zw ec k n Ei ge tu m d es C .C .B uc hn er V rla gs | |
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