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199 Lexikon zur Geschichte Romanisierung: Übernahme der lateinischen Sprache und der Kultur der Römer durch andere Völker. Die Anpassung der (meist unterworfenen) Völker beinhaltete die Aufgabe eigener uTraditionen und die Übernahme römischer Lebensweisen. Romanisierung konnte unterschiedlich tief greifend sein. Romulus und Remus: Zwillingspaar, das nach dem uGründungsmythos 753 v. Chr. die Stadt Rom gegründet haben soll. Besonders bekannt ist die Darstellung, in der beide von einer Wölfin gesäugt werden. Schrift: Verfahren, um Sprache aufzuzeichnen. Die älteste Schrift war ab 3300 v. Chr. die uKeilschrift der Sumerer. Um 3000 v. Chr. erfanden die Ägypter ihre uHieroglyphen. Beide Schriftarten hatten viele hundert Zeichen. Um 1000 v. Chr. dachten sich die Phönizier eine Schrift aus, die weniger Zeichen hatte: Jeder gesprochene Laut hatte einen Buchstaben. Aus ihr entwickelten sich alle späteren uAlphabete. schriftliche Quellen: alle Textarten, aus denen uHistoriker Wissen über die Vergangenheit beziehen. Wie für die unichtschriftlichen Quellen gilt auch für Texte, dass sie durch bestimmte Auslegungsschritte (= Methoden) „zum Sprechen gebracht“ werden müssen. Seidenstraße: zusammenfassender Begriff für ein Netz von vielen verzweigten Karawanenwegen. Die „Seidenstraße“ verband das östliche Mittelmeer mit China und war seit der Antike bis weit ins Mittelalter wichtig für den Austausch von Waren und Ideen. Im weiteren Sinne zählen auch die Schifffahrtswege dazu. Senat (lat. senatus: Rat erfahrener Politiker): Seine Mitglieder bestimmten die Politik. Senatoren stammten vor allem aus adligen Familien (uPatrizier) und waren vorher Regierungsbeamte. In der Kaiserzeit (uKaiser) verloren die Senatoren ihre Macht. Sklave: unfreier und rechtloser Mensch. Der Eigentümer konnte über ihn wie über eine Sache verfügen. Kriegsgefangene wurden oft zu Sklaven gemacht. Auch bei Zahlungsunfähigkeit konnten Menschen versklavt werden (Schuldknechtschaft). Eigentümer konnten ihre Sklaven freilassen. Spartiat: Bewohner des uStaates Sparta, der die vollen uBürgerrechte hatte. Die Spartiaten waren in der Minderheit gegenüber den Periöken und den Heloten, über die sie herrschten. Sie waren nur Krieger, niemals Bauern oder Handwerker. Staat: Menschen, die in einem Gebiet unter einer Herrschaft leben. Staatsreligion: meist eine einzige uReligion, die ein uStaat gegenüber allen anderen Glaubensformen bevorzugt. Der Staat gibt der Staatsreligion bestimmte Rechte und erkennt sie dadurch als „seine“ Religion an. Dies führt zu einer unterschiedlich stark ausgeprägten Vermischung der religiösen und der politischen Macht. Stadt: zentraler Ort, an dem sich vergleichsweise viele Menschen angesiedelt haben. Die Ansammlung vieler Menschen erfordert besondere Regeln und Organisationsformen, um das gemeinsame Leben zu gestalten (uArbeitsteilung). Seit der uJungsteinzeit sind Städte bedeutende Zentren des menschlichen Lebens. Stadtstaat (Polis): zunächst die griechische Bezeichnung für eine Burg mit einer Siedlung, ab etwa 800 v. Chr. für einen Ort, der aus einer uStadt und ihrem Umland bestand. Das Zentrum war geschützter Wohnort, Sitz der Regierung und Mittelpunkt der ureligiösen Feiern. Im Umland wurde die Nahrung angebaut. Statthalter: Römischer uMagistrat, der vom uSenat mit der Verwaltung einer Provinz beauftragt war. Er hatte dort für das Eintreiben der Steuern und für die Rechtsprechung zu sorgen. Dem S. unterstanden auch die in seiner Provinz stationierten Legionen. Theater (griech. théatron Schaustätte, Theater): uKunstform, bei der Schauspieler vor Publikum eine Rolle spielen, sprechen, tanzen. Im antiken Griechenland in die Richtungen Tragödie und Komödie entwickelt. T. bezeichnet auch das für die Aufführung von T.stücken eingerichtete Gebäude. Vgl. uAmphitheater. Thermen (lat. thermae): größere öffentliche Badehäuser im Römischen Reich. Ihr Besuch war kostenlos. Die Römer richteten im Zuge der uRomanisierung T.n in allen größeren Städten und auch in ihren Militärlagern ein. Die schnelle Verbreitung von T. zeigt die Übernahme der Badesitte durch die einheimische Bevölkerung. Tochterstadt (Kolonie): Siedlung ausgewanderter Griechen einer uPolis an einem anderen Ort. Totenkult: Die Art und Weise, wie Menschen in der jeweiligen Kultur mit ihren Toten umgingen, gibt Auskunft darüber, wie sie das Leben vor und nach dem Tod verstanden haben. Im Totenkult drückt sich das Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt m d es C .C .B uc hn r V er la gs | |
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