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89 Leben im antiken Griechenland 4 Athen in der zweiten Hälfte des 5. Jh. v. Chr. Rekonstruktionszeichnung, um 1990 1 Akropolis 2 Pnyx, Ort der Volksversammlungen 3 Münzanstalt 4 Brunnenhaus 5 Säulengang 6 Gerichtshof 7 Sitz der Feldherren 8 Sitz des Rates der 500 9 Agora (Fest-, Versammlungs und Marktplatz) 10 Heilige Straße 5 Für und gegen die Demokratie In einem Theaterstück des Dichters Euripides von 424 v. Chr. sagt der Athener Theseus: Niemanden hasst das Volk mehr als einen Alleinherrscher. Denn er sieht nicht die für alle geltenden Gesetze als höchstes Gut an, sondern einer allein macht Gesetze, wie es ihm passt. Das ist keine Gleichheit mehr. Wenn die Gesetze aber aufgeschrieben werden, gelten sie für Arme wie für Reiche gleich. Der Arme kann sich genauso zu Wort melden wie der Reiche, wenn ihm Unrecht geschieht. Hat er Recht, siegt auch der kleine Mann über den großen. Der Leitspruch der Freiheit lautet so: Wer eine gute Idee hat, die dem Staat nützt, der trage sie in der Volksversammlung vor. In welchem Staat gibt es also größere Gleichheit? 5 10 1 10 9 3 4 5 6 8 7 2 Sie möchten wissen, wie ihr Athener eure Polis regiert. Biete den Gästen eine Stadtführung zu den wichtigsten Orten Athens (M4). 4. Erkläre, welche Herrschaftsform Theseus für die beste hält und welche der Bote bevorzugt (M5). Bewerte ihre Argumente. 5. Unser Wort „Politik“ stammt von „polis“. Erkläre! 6. Diskutiert, ob in Athen wirklich „das Volk“ herrschte. Berücksichtige M3. 1. Stelle zusammen: Welche Regeln schufen sich die Athener, um die Mitwirkung vieler Bürger zu ermöglichen und eine Tyrannis zu verhindern? 2. Vergleicht die Herrschaft in Athen im 5. Jh. v. Chr. mit der in Ägypten. Stellt Unterschiede und Gemeinsamkeiten in einer Tabelle zusammen. 3. Du lebst im 5. Jh. v. Chr. in Athen und bekommst Besuch von Freunden aus Korinth. Euripides lässt einen Boten sagen: In der Stadt, aus der ich komme, herrscht ein Mann allein, nicht das einfache, ungebildete Volk. Es gibt niemanden, der das Volk durch Reden in seinem eigenen Interesse mal so, mal so beeinflusst. Wie kann überhaupt das Volk den Staat lenken, wenn es nicht mal gute Reden halten kann? Ein armer Bauer mag zwar auch denken können, doch wegen seiner vielen Arbeit kann er sich nicht um das Wohl des Volkes kümmern. Zit. nach: Henning Ottmann, Geschichte des politischen Denkens. Die Griechen, Bd. 1/1: Von Homer bis Sokrates, Stuttgart / Weimar 2001, S. 203 f. (vereinfacht) 15 20 Nu r z u Pr üf zw ec ke n E ge tu m d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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