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139 M 30 An der Spitze ist die Luft dünn Auf der Liste des renommierten Weltwirtschaftsforums (WEF) ist Deutschland auf den fünften Platz zurückgefallen. Die Herunterstufung Deutschlands ist bemerkenswert. Erst im vergangenen Jahr hatte sich die Bundesrepublik um zwei Ränge nach vorn gekämpft. Doch mit dieser Herrlichkeit ist es nun wieder vorbei. Das Barometer für die Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften gehört zu den wichtigsten Veröffentlichungen des Weltwirtschaftsforums. Es kartografiert die Wettbewerbsfähigkeit von 144 Ländern. Dabei erheben die Experten über 100 Kriterien, die sie in zwölf große Komplexe einteilen: Neben der institutionellen und ökonomischen Verfassung sind dies unter anderem die Effizienz des Arbeitsmarktes, die Innovationsfreude einer Gesellschaft, der Zustand der Infrastruktur, die Leistungsfähigkeit des Bildungsund Gesundheitswesens, die Größe des Finanzmarktes und der generelle Entwicklungsstand einer Volkswirtschaft. Außerdem wurden für die Erhebung Wirtschaftslenker nach Effizienz und Transparenz der Regierungen befragt. Die Abstufung Deutschlands hängt dem WEF zufolge mit institutionellen Rahmenbedingungen und einem Verfall der Infrastruktur zusammen. Schlechte Noten gab es aber insbesondere für das Bildungssystem. Die Zahl der Studierenden sei im internationalen Vergleich zu niedrig. Auch die demografischen Probleme des Landes führten zu Abzügen. Deutschland müsse sich mehr bemühen, Ausländer und Frauen dauerhaft auf den Arbeitsmarkt zu integrieren, um der Alterung der Gesellschaft zu begegnen. „Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit führt über Reformen am Arbeitsmarkt“, heißt es in der Studie. Auch die derzeit diskutierten Investitionen in die Infrastruktur tuen Not. Bei der Komponente Infrastruktur landet Deutschland im globalen Wettbewerb nur noch auf dem siebten Platz. Punkten kann Deutschland hingegen bei der Innovationsfähigkeit und dem generellen Entwicklungsstand der Volkswirtschaft. Hier macht sich die hoch entwickelte Exportindustrie des Landes bezahlt. Doch auch das scheint keine Gewähr für andauernden Wohlstand. Holger Zschäpitz, www.welt.de, 4.9.2014 8.7 Kann der Standort Deutschland im Prozess der Globalisierung bestehen? Recherchieren Sie im Internet eine aktuelle Standortentscheidung eines (großen) Industrieunternehmens und stellen Sie diese vor. 2 Erstellen Sie ein Standortproil für den Industriestandort Deutschland (M 26 – M 30). Aufgaben zu Aufgabe 2 Gestalten Sie zuerst ein Mind-Map zu den Standortfaktoren des Industriestandorts Deutschland. zu Aufgabe 2 Vergleichen Sie die Qualität des Industriestandorts Deutschland mit der eines anderen europäischen Staates ihrer Wahl. Wettbewerbsranking 2014/15 * In Klammer die Platzierung des Vorjahres Nach: Infografik Die Welt, Quelle: Weltwirtschaftsforum (WEF), 4.9.2014 Land Punktzahl 1 (1) Schweiz 5,70 2 (2) Singapur 5,65 3 (5) USA 5,54 4 (3) Finnland 5,50 5 (4) Deutschland 5,49 6 (9) Japan 5,47 7 (7) Hongkong 5,46 8 (8) Niederlande 5,45 9 (10) Groß britannien 5,41 10 (6) Schweden 5,35 Rang* liche Geschäftsbereiche hierher zu verlagern: Ihr Anteil sinkt von 36 auf 27 Prozent. […] Deutschland müsse ein insgesamt positiveres und innovationsfreundlicheres Gesamtumfeld schaffen. „Es ist doch eigentlich ein Unding, dass die neuen Weltkonzerne überall anders entstehen. Ob das Google ist oder Facebook, jetzt Alibaba in China. Wo sind da die Deutschen? Wo sind die neuen deutschen Technologien? Es reicht nicht aus, den Dieselmotor noch sparsamer zu machen.“ Deutsche Ingenieurskunst sei zwar nach wie vor in der Welt gefragt, aus dem Ausland werde aber durchaus auch verfolgt, wie viele große Projekte in Deutschland inzwischen scheitern würden. „Der Rest der Welt hat die Katastrophen rund um den Berliner Flughafen, die Hamburger Elbphilharmonie und andere Fehlleistungen deutlich mitbekommen. Sie werden in China heute darauf angesprochen, was denn da passiere und wo die deutsche Ingenieurkunst geblieben sei.“ Sabine Kinkartz, www.dw.de, 27.5.2014 75 80 5 10 15 20 25 85 90 30 35 40 45 50 N u r zu P rü fz w c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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