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141 M 32 Warum Deutschland der Globalisierungsgewinner ist M 33 Kontrovers diskutiert: Nützt die Globalisierung den Entwicklungsländern? Nach Finnland, Dänemark und Japan hat die Bundesrepublik in den vergangenen drei Jahrzehnten am stärksten von der enger werdenden weltweiten Verflechtung profitiert. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie der Bertelsmann-Stiftung […]. Zwischen 1990 und 2011 trug die Globalisierung hierzulande demnach im Schnitt jedes Jahr 100 Milliarden Euro zur Wirtschaftsleistung bei. Die Globalisierung sei außerdem für etwa ein Fünftel des gesamten Wachstums der deutschen Volkswirtschaft in dem betrachteten Zeitraum verantwortlich. [Es] zeigt sich, dass Deutschland noch nicht einmal zu den am stärksten vernetzten Ländern der Welt gehört. An der Spitze des Globalisierungsindex landen vielmehr tendenziell kleinere hoch entwickelte und wohlhabende Volkswirtschaften. Den ersten Platz belegt Irland, gefolgt von den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Dänemark und Schweden. Größere hoch entwickelte Nationen wie beispielsweise Deutschland, Frankreich oder Spanien rangieren dagegen im Mittelfeld. Die USA landen bei der Berechnung des Globalisierungsgrades, der die wirtschaftlichen Aspekte der weltweiten Vernetzung betont, erstaunlicherweise relativ weit abgeschlagen. Die Schlusslichter beim Vergleich der Globalisierungsgrade sind verblüffenderweise hauptsächlich die großen Schwellenländer […] China, Brasilien und Indien. Ganz gleich jedoch, wie hoch der Globalisierungsgrad auch ausfällt: Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass grundsätzlich alle untersuchten Länder von der internationalen Vernetzung einen Nutzen haben. Aus Sicht der Bertelsmann-Stiftung ist allerdings bemerkenswert, dass die Indus trieländer absolut viel stärker als die großen Schwellenländer von der Globalisierung profitieren. […] „Wir müssen erkennen, dass die Globalisierung die Schere zwischen Arm und Reich eher noch weiter öffnet“, erklärte denn der Vorstandsvorsitzende der BertelsmannStiftung, Aart de Geus. Erst über einen längeren Zeitraum werde sie dazu beitragen, dass Schwellenund Entwicklungsländer die Wohlstandslücken zu den Industrienationen verkleinern könnten. Der Grund für diese divergente Entwicklung sind die erheblichen Wohlstandsunterschiede zu Beginn der 1990er-Jahre. Die hoch entwickelten Industrieländer verfügten bereits damals über ein sehr hohes ProKopf-Einkommen und profitierten zudem bereits in den 1990er-Jahren sehr kräftig von der Globalisierung. Tatsächlich jedoch haben relativ betrachtet die Schwellenländer in den vergangenen Jahren die größten Globalisierungsgewinne eingefahren. Gemessen an der Wirtschaftsleistung im Jahr 1990 ist China der größte Globalisierungsgewinner, gefolgt von Estland, Südkorea, Slowenien und Griechenland. Tobias Kaiser, www.welt.de, 24.3.2014 a) Viele Länderbeispiele zeigen wie es geht Globalisierung kann für Entwicklungsländer ein wichtiger Wachstumsmotor sein. […] Sicherlich haben eine ganze Reihe von Staaten – gerade in Afrika – seit den 1980er Jahren im Wohlstandsrennen nicht mit den Industrieländern mithalten können oder mussten teils sogar Wohlstandseinbußen und einen Anstieg der Armut hinnehmen. Doch wäre es voreilig, der Globalisierung daran die Schuld zu geben. Zwar haben die 8.8 Gibt es Gewinner und Verlierer der Globalisierung? 5 10 15 20 25 30 35 5 40 45 50 55 60 65 70 10 N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e V e rl a g s | |
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