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203 20 25 40 45 50 5 10 15 20 25 M 5 Das europäische Haus im Bau – Meilensteine der Erweiterung Im Jahr 1951 gründeten sechs Staaten die „Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl“ (EGKS), auch „Montanunion“ genannt. Mitten in Rom am 25. März 1957, 18 Uhr [herrschen] im festlichen Saal des alten Konservatorenpalasts, Stolz, Freude und auch etwas Erleichterung: Noch bis zur allerletzten Minute hat man um die Einzelheiten gefeilscht. Jetzt sitzen die Vertreter Belgiens, Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Luxemburgs und der Niederlande an einem langen Tisch und unterzeichnen die Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Zum Abschluss schenkt der Bürgermeister von Rom allen Teilnehmern eine goldene Medaille. In den Dokumenten, die „Römische Verträge“ genannt werden, steht, dass die sechs Länder nicht nur bei Kohle und Stahl, sondern in der gesamten Wirtschaft zusammenarbeiten wollen. Am gleichen Abend gründeten die sechs Länder übrigens auch die Europäische Atomgemeinschaft (EAG oder Euratom). Damit wollten sie erreichen, dass die Kernkraft in Europa friedlich genutzt würde, also zum Beispiel in Kernkraftwerken, und nicht etwa zur Herstellung gefährlicher Atomwaffen. In den folgenden Jahren traten immer mehr Länder der Europäischen Gemeinschaft (EG) bei, wie sich das Bündnis ab 1967 nannte. 1992 vereinbarten die mittlerweile zwölf Mitgliedsländer in der niederländischen Stadt Maastricht, sich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch enger zusammenzuschließen. 1993 trat dieser „Vertrag von Maastricht“ in Kraft und begründete die „Europäische Union“. „Union“ kommt vom lateinischen Wort „unio“, „Vereinigung“. Mit dieser Namensänderung wollten die Europäer zeigen, dass sie nun noch näher zusammengerückt waren. 2002 führte 20 25 30 35 40 fassung der kriegswichtigen Kohle und Stahlproduktion (Montanindustrien) Frankreichs und Deutschlands unter der Aufsicht einer europäischen Behörde. Die Überlegung dabei war, dass Staaten, die wirtschaftlich voneinander abhängig sind, ihre Konfl ikte mit friedlichen Mitteln lösen müssen, denn eine bewaffnete Aus einandersetzung würde auch dem Angreifer schaden. Diese Idee machte sich der französische Außenminister Robert Schuman (1886–1963) zu eigen und trug sie am 9. Mai 1950 auf einer Pressekonferenz in Paris vor. Daraufhin gründeten Frankreich, Deutschland, Italien, Luxemburg, Belgien und die Niederlande am 18. April 1951 die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion), die erste supranationale (überstaatliche) Organisation in Europa. Der SchumanPlan gilt als Geburtsstunde des vereinigten Europas und deshalb wird der 9. Mai als Europatag gefeiert. Nach: Bruno Zandonella, Europa für Einsteiger, Reihe Themenblätter im Unterricht, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, 2011, S. 7 Die Europäische Union – ein unvollendetes Bauwerk 5.1 Die Europäische Union – was macht sie aus, wie funktioniert sie eigentlich? Nu r z ur P rü fzw ec ke n Ei g nt um d es C .C . B uc h er V er la gs | |
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