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231 25 30 35 schaftlich unterschiedlich entwickeln. Um dies zu verhindern, wurde außerdem der Stabilitätsund Wachstumspakt (kurz: Euro-Stabilitätspakt) im Vertrag von Amsterdam 1997 verankert. Der Stabilitätsund Wachstumspakt fordert von den Euroländern in wirtschaftlich normalen Zeiten einen annähernd ausgeglichenen Staatshaushalt, damit in wirtschaftlich ungünstigen Zeiten Spielraum besteht, durch eine Erhöhung der Staatsausgaben die Wirtschaft zu stabilisieren (Neuverschuldung maximal drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts, Schuldenstand maximal 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts). Bei Verstößen gegen diese Regeln drohen dem Mitgliedsland Geldstrafen. In der Folge der Finanzmarktkrise 2009/2010 wurde deutlich, dass einige Staaten, vor allem Griechenland, trotz der Vorgaben des Stabilitätspaktes sehr hohe Staatsverschuldungen entstehen ließen. Dies führte zu einem starken Wertverlust des Euro gegenüber anderen Währungen und brachte die gesamte Währungsunion ins Wanken. 40 45 50 Währungsunion Eine Währungsunion ist ein Zusammenschluss von Staaten mit unterschiedlichen Währungen zu einem einheitlichen Währungsraum. Im Gegensatz zu einer Währungsreform bleibt bei der Währungsunion der Wert des Geldes erhalten. Die beteiligten Währungen werden lediglich nach einem bestimmten Austauschverhältnis in die neue Währung umgerechnet. EU-Fiskalpakt Trat am 1.1.2013 in Kraft trat. In diesem neuen zwischenstaatlichen europäischen Vertrag verpfl ichten sich 25 EU-Staaten (ohne Großbritannien, Tschechien, Kroatien) u. a. zu mehr Haus haltsdisziplin und zur Verankerung von Schuldenbremsen im nationalen Recht, um Krisen, die den Bestand der Wirtschaftsund Währungsunion gefährden, in Zukunft zu verhindern. Der Fiskalpakt stellt somit eine Verschärfung des Stabilitäts und Wachstumspakt (EuroStabilitätspakt) dar. 5.3 Die Wirtschaftsund Währungsunion – ein großer Integrationsfortschritt? Aufgaben M 6 Sorgenkinder der Eurozone Quelle: Eurostat, EU-Kommission Griechenland Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gegenüber dem Vorjahr in Prozent Staatlicher Schuldenstand im Verhältnis zum BIP, Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in Prozent Jährliches Haushaltsdefizit im Verhältnis zum BIP, Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in Prozent Portugal Spanien Italien Zypern Irland 2010 2011 2012 2013 -4,9 -7,1 -6,4 -4,4 2010 2011 2012 2013 10,7 9,4 6,6 4,6 2010 2011 2012 2013 9,8 4,4 5,0 4,9 2010 2011 2012 2013 9,7 9,4 10,2 6,7 2010 2011 2012 Maastricht-Limit bei 3%! !Maastricht-Limit bei 60% 2013 4,5 3,9 2,9 2,1 2010 2011 2012 2013 5,3 6,3 5,5 4,5 2010 2011 2012 2013 30,9 13,4 7,7 7,3 2010 2011 2012 2013 +1,9 -1,6 -3,2 -1,9 2010 2011 2012 2013 -0,3 +0,4 -1,4 -1,4 2010 2011 2012 2013 +1,8 +0,4 -2,2 -1,0 2010 2011 2012 2013 +1,3 +0,5 -2,3 -3,5 2010 2011 2012 2013 -0,8 +1,4 +0,7 +1,1 2010 2011 Schätzungen für 2012 und 2013 2012 2013 148 171 162 176 2010 2011 2012 2013 108 121 124 94 2010 2011 2012 2013 62 69 88 96 +0,4 2010 2011 2012 2013 127 128119 121 2010 2011 2012 2013 61 71 87 93 2010 92 2011 2012 2013 106 117 122 Haushaltsdefi zit Ein Haushaltsdefi zit (auch Budgetdefi zit) entsteht, wenn die Summe der Ausgaben in einem Haushaltsjahr die Summe der Einnahmen überschreitet. Die Differenz (Defi zit) muss durch die Aufnahme von Schulden beglichen werden. 1. Bildet Gruppen und sammelt mögliche Argumente, warum einige EUMitgliedsländer den Euro noch nicht eingeführt haben (M 4). 2. Erläutere, warum Konvergenzkriterien als „Eintrittskarten“ zur Währungsunion festgelegt worden sind (M 5). 3. Vergleiche die wirtschaftliche Entwicklung der Länder in der Grafi k M 6. zu Aufgabe 2 Beurteile anschließend aus der Sicht der Bürger, Unternehmen und der Eurozone als ganzer, ob man von einer Erfolgsgeschichte des Euro sprechen kann. Nu r z ur P rü fzw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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