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263 6.1 Bedrohungen für den Weltfrieden M 6 Was ist der „Islamische Staat“? 20 25 30 Der „Islamische Staat“ ist eine Terrororganisation, die aus dem irakischen Ableger des Terrornetzwerks al-Qaida hervorgegangen ist und in den vergangenen zwei Jahren große Gebiete in Syrien und im Irak erobert hat. Die Miliz regiert in ihrem Machtbereich mit großer Grausamkeit – sie lässt Widersacher und Gefangene exekutieren, bestraft Vergehen gegen die eigene Auslegung des Korans mit drakonischen Strafen, lässt vor laufender Kamera Geiseln enthaupten und die Videos durch die eigene Propagandamaschine weltweit verbreiten. Der IS ist gleichzeitig auch ein Staatenprojekt. Konkret geht es um den Aufbau eines vermeintlich islamischen Staates, in dem die IS-Ideologie die Staatsreligion bildet. Der IS verklärt sich zu einer fundamentalistischen Utopie, die Radikale in aller Welt elektrisiert. Dadurch ist er zu einer Marke mit internationaler Anziehungskraft geworden. […] Seit sich im Herbst 2014 eine internationale Koalition gegen den IS formiert hat, haben die Dschihadisten wiederholt zu Anschlägen in Staaten aufgerufen, die sich an dem Kampf beteiligen, also auch in Europa. […] Französische Dschihadismus-Experten […] gehen davon aus, dass die Terrorgefahr in Europa auch ohne die Aufstellung der internationalen Koalition gestiegen wäre wegen der vielen Europäer, die zum IS reisen und dort militärische Erfahrung sammeln. Vor den Anschlägen von Paris gab es keine Erkenntnisse darüber, dass die ISFührung selbst Anschläge in Europa plante. Raniah Salloum, Was ist der „Islamische Staat“(IS)?, www.spiegel.de, 2.12.2015 5 10 15 Dschihadismus Militante extremistische Strömung des Islamismus. Seine Anhänger propagieren den Aufbau und die Ausdehnung des Machtbereichs eines islamischen Staates mit dem Mittel der Gewalt. M 7 Ursachen von Terrorismus a) Sozioökonomische Ursachen Nach: Bruno Schoch, Frankfurter Rundschau, 11.9.2003 Bevölkerungswachstum Fehlende Freiheiten Bildungsrückstand • bereits 2003 waren 38 % der Bevölkerung in arab. Städten unter 14 Jahre alt • Schrumpfung landwirtschaftlicher Nutzfl äche J Landfl ucht J Entstehen perspektivloser städtischer Jugend • (gewaltsame) Unterdrückung politischer Opposition in mehreren arab. Staaten • staatliche Lenkung von Medien J Moschee oft als einziger Ort der Artikulation kritischer Posi tionen J keine echte politische Öffentlichkeit, sondern tendenziell Zulauf für Islamisten • vergleichsweise niedrige Bildungsausgaben in arab. Staaten J geringere Bildungschanchen J bescheidener durchschnittlicher Bildungsstand (z. B. hohe Analphabetenrate) Terrorismus Der Begriff „Terrorismus“ bezeichnet […] eine andauernde und geplante Gewaltanwendung mit politischer Zielsetzung, um mit terroristischen Methoden das Verhalten des Gegners zu beeinfl ussen. […] Es muss sich um terroristische Methoden handeln […], das heißt Terroranschläge, bei denen eine Trennlinie zwischen am Konfl ikt Beteiligten (Kombattanten) und unschuldigen Dritten (Nicht-Kombattanten) nicht existiert. Kai Hirschmann, Internationaler Terrorismus, www.bpb. de, 21.8.2006 Nu r z ur P rü fzw ec ke n Ei ge nt um d s C .C . B uc hn er V er la gs | |
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