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35 60 65 70 75 80 85 90 95 100 105 110 115 120 125 130 ternehmen (KMU) eingebracht. Die Juroren waren beeindruckt von dem hohen Grad an Prozessoptimierung. Lean Production, Kanban, Milkrun – was anderenorts noch heiß diskutiert wird, ist bei Wiha schon Realität. Die wirtschaftliche Entwicklung gibt dem Unternehmen recht. Auf knapp 50 Millionen Euro kletterte der Umsatz 2013, und auch für 2014 zeichnet sich eine positive Geschäftsentwicklung ab. Als besonders erfolgreich stellte sich die Einführung des Kanban-Systems im Jahr 2006 heraus. Unter dem japanischen Begriff versteht man eine Produktionssteuerung, die sich am tatsächlichen Bedarf von Rohwaren orientiert. Für die jeweiligen Produktionsschritte werden dadurch immer genau so viele Materialien zur Verfügung gestellt wie gebraucht werden. Bei Wiha funktioniert das mittels sogenannter Kanban-Karten. Ist beispielsweise der Vorrat an einer bestimmten Schraubenart aufgebraucht, legt der Mitarbeiter eine Karte an eine zentrale Tafel, das Kanban-Board. Dadurch ist für alle ersichtlich, dass entsprechende Teile aufgefüllt werden müssen. Das minimiert die Vorratshaltung und senkt die Lagerkosten. Viermal täglich läuft ein Logistiker eine festgelegte Strecke ab und füllt nur dort auf, wo tatsächlich etwas benötigt wird. Er macht den Milkrun, den Milch-Lauf, wird diese Art der Produktionssteuerung genannt. Wie ein Milchbote in früheren Zeiten, der die Häuser abfährt und nur die Milchfl aschen ersetzt, die leer vor der Haustür stehen, schaut sich der Logistiker genau an, wo Materialien nachgefüllt werden müssen. Die Mitarbeiter haben also immer eine ausreichende Menge an Rohmaterial zur Verfügung und müssen es sich nicht selbst mühsam im Lager zusammensuchen. Die dadurch erreichte Art der Produktionsoptimierung ermöglicht auch eine größere Vielfalt an Produkten. Rund 3.500 Artikel sind im Wiha-Katalog gelistet. Tatsächlich produziert werden aber mehr als 11.000. Dazu zählen auch Sonderanfertigungen und Aufträge von Fremdfi rmen, die nicht unter dem Namen Wiha auf den Markt gehen. Wilhelm Hahn ist sicher, dass man bei Wiha durch die optimierten Prozesse gut auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet ist – und gleichzeitig für Arbeitnehmer interessant bleibt. Um die 350 Menschen arbeiten bei Wiha in Schonach und Mönchweiler. Ein eigenes Entwicklungsbüro in Waldkirch bei Freiburg soll die Anbindung an die Großstadt erleichtern. Gemeinsam mit ihren Kollegen in Schonach arbeiten die Entwickler dort sowohl an neuen Materialien und Oberfl ächen für die Werkzeuge als auch an ganz neuen Produkten. Anregungen dafür liefern regelmäßige Befragungen von Anwendern. Michael Saurer, Hightech in Schwarzwaldidylle, www.welt.de, 14.11.2014 1.2 Organisation und Leitung des Unternehmens Aufgaben 1. Entwirf mithilfe von M 1 ein Organigramm deiner Schule. 2. Erläutere die Vorund Nachteile, die mit der Produktionsweise des smart fortwo verbunden sind (M 2, M 3). 3. Die Firma Wiha hat den MX Award erhalten. Dieser zeichnet jedes Jahr verschiedene Industriebetriebe aus, die in ihrem Umgang mit Kunden, Produkten und Prozessen besonders innovativ sind und damit anderen als Vorbild dienen. Begründe die Preisverleihung schriftlich (M 4). Nu r z ur P rü fzw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc h er V er la gs | |
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