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47 5 10 15 20 25 30 35 40 M 9 Kontrovers diskutiert: Argumente in der Lohnpolitik Der Einfl uss der Gewerkschaften Gewerkschaften verfolgen in Deutschland eine Reihe von Zielen: Dazu gehören Lohnerhöhungen und mehr Mitbestimmung für die Arbeitnehmer, politische Ziele und Umverteilung der Einkommen. Grundsätzlich können Gewerkschaften dafür zwei Wege einschlagen: den Weg über Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern oder über das Einwirken auf politische Entscheidungen der Gesetzgebung. […] Die Lohnpolitik der Gewerkschaften lässt sich nach Konzepten gliedern: Sie kann sich an der Produktivität orientieren, versuchen, die Arbeitskosten konstant zu halten, versuchen, Löhne stärker zu erhöhen als die Arbeitsproduktivität (expansive Lohnpolitik), Vollbeschäftigung anstreben. Die Reaktion der Arbeitgeber Wenn die Löhne schneller steigen als die Arbeitsproduktivität, steigen die Lohnstückkosten und sinken die Gewinne der Unternehmen. Kaum anzunehmen, dass Unternehmen das wollen. Mögliche Reaktionen auf eine aggressive gewerkschaftliche Lohnpolitik sind: 1. Überwälzen von Lohnkosten: Steigen die Lohnkosten, können Unternehmen versuchen, über Preiserhöhungen diese gestiegenen Kosten wieder „herein zu holen“. Dabei besteht die Gefahr einer so genannten Lohn-Preis-Spirale, welche die gesamtwirtschaftliche Stabilität gefährden kann. Der Staat muss dann seine Rolle als Vermittler (Schlichtung) konsequent nutzen, um dies zu verhindern. 2. Mehr produzieren: Dies geht nur, wenn bei den Unternehmen noch ungenutzte Kapazitäten vorhanden sind und die Nachfrage steigt. Dies birgt allerdings die Gefahr einer Infl ation. 3. Rationalisieren: Bei höheren Lohnkosten können Unternehmen versuchen, Arbeitskräfte durch vermehrten Einsatz von Kapital zu ersetzen – zum Beispiel durch Maschinen. Die Arbeitslosigkeit wächst. 4. Verlagern der Produktion in Niedriglohnländer: Unternehmen können in Länder mit niedrigeren Löhnen abwandern. Allerdings ist der Lohn nur ein Argument bei der Entscheidung für den Standort. Andere Argumente sind: Produktivität der Arbeitnehmer, Image des Unternehmens, politische Stabilität im Niedriglohnland. 5. Investitionen einschränken: bedeutet wiederum Arbeitslosigkeit. © 2015 Wirtschaftslexikon.co, Lohnpolitik, www.wirtschaftslexikon.co, Abruf am 24.2.2016 45 50 55 60 65 Arbeitsproduktivität Arbeitsproduktivität bedeutet, dass sich die Wertschöpfung in Bezug auf den Arbeitseinsatz erhöht hat bzw. das angestrebte Ergebnis mit einer geringeren Menge von Arbeitsstunden erreicht wurde. Einfl uss auf die Arbeitsproduktivität haben vor allem technischer Fortschritt und Arbeitsintensität. Produktivität Arbeits ergebnis/ Arbeitseinsatz 1.3 Arbeitsbeziehungen und Konfl ikte im Betrieb Aufgaben 1. Sortiere die Meldungen über die Tarifverhandlungen in der Metall branche chronologisch. Ordne die Ereignisse, die genannt werden, anschließend in das Ablaufschema für Tarifkonfl ikte ein (M 4, M 8). 2. Beurteile das Ergebnis der Verhandlungen (M 4, M 8). 3. Erkläre hypothesenartig, warum sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu großen Interessenverbänden zusammenschließen (M 5 – M 9). 4. Analysiert ausgehend von M 8 den Ablauf einer aktuellen Tarifauseinandersetzung. Nu r z ur P rü fzw ec ke n Ei nt um de s C .C . B uc hn er V er la gs | |
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