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etwa dreimal höher als die gemeldeten freien Arbeitsplätze geschätzt. Ande rerseits kann die Zahl der gemeldeten offenen Stellen vom tat sächlichen Arbeitskräftebedarf der Unternehmen abweichen, da keine Sicherheit be steht, dass die gemeldeten Stellen auch wirklich zu besetzen sind. Die beiden Indikatoren ‚Arbeitslosenquote‘ und ‚Offene Stellen‘ verdeut lichen exemplarisch, mit welchen Problemen Indikatoren als Maßgrößen für die jeweiligen Zielvariablen behaftet sein können.“ Krol 2002, S. 188 ff. Ursachen von Arbeitslosigkeit „Arbeitslosigkeit kann auf einer freiwilligen Entscheidung beruhen oder aber durch die herrschenden Umstände erzwungen sein. Die Rolle des Reallohns Eine Person ist freiwillig arbeitslos, wenn sie nicht bereit ist, zu den beste henden Arbeitsbedingungen (vor allem bezüglich Lohnsatz und Arbeitszeit) eine Beschäftigung anzunehmen, oder wenn sie freiwillig ihren Arbeitsplatz wechselt. Unfreiwillige Arbeitslosigkeit liegt vor, wenn eine Person nicht beschäftigt ist, eine Beschäftigung sucht und zu den herrschenden Arbeits bedin gungen bereit ist, eine Arbeit anzunehmen, aber keine findet. Der Reallohn ist definiert als der um die Inflationsrate bereinigte Nominal lohn. Je höher der Reallohn je Stunde ist, desto mehr Arbeit bieten die Ar beitnehmer an. Umgekehrt fragen die Unternehmen umso mehr Arbeit nach, je niedriger der Reallohn ist. Mithin bringt der Reallohn auf dem Arbeits markt Angebot und Nachfrage zum Ausgleich. Aus Unternehmersicht stellt der Reallohn die Kosten der Nutzung von Arbeit dar. Die Reallöhne differieren je nach dem Qualifikationsgrad der Arbeit. Da die Tarifparteien nur über Nominallöhne verhandeln können, kön nen sie die Entwicklung des Reallohns nicht direkt beeinflussen. Fällt der Reallohn beispielsweise höher aus als der von den Unternehmen erwartete – etwa weil die Inflationsrate geringer ist als erwartet –, wird Arbeit im Verhält nis zu Kapital teurer, und die Unternehmen versuchen, Arbeit durch Kapi tal zu ersetzen. Es kommt folglich zu Ent lassun gen. Unter Umständen geht mit dem Abbau von Arbeitsplätzen eine Verlagerung der Produktion ins Aus land einher, wenn dort Arbeit relativ billiger ist. Dies ist insbesondere in arbeitsintensiven Branchen wie etwa der Textilindustrie von Bedeutung. Aber auch Software wird in vermehrtem Umfang in Ländern erstellt, in denen das Lohnniveau niedrig ist. Technischer Fortschritt – berufliche Qualifikation Ist Arbeit aus der Sicht der Unternehmen generell zu teuer, dann sind sie bestrebt, Arbeit durch Kapital zu ersetzen (‚substituieren‘), indem sie Ratio nalisierungs maß nahmen treffen. Als Schlagwort mag hier die Automatisie rung der Produktion stehen, aber auch der Einzug von Computern in fast alle Arbeitsbereiche. Electronic Banking z. B. führt dazu, dass Bankfilialen ge schlossen und die Beschäftigten entlassen werden. Diese Rationalisierungen der Arbeitsabläufe bezeichnet man als Prozessinnovationen; sie sind ein Teil des technischen Fortschritts. Dieser führt also dazu, dass bestimmte 291.4 Hoher Beschäftigungsstand Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g nt um d es C .C . B u hn er V er la gs | |
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