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Warum gilt die Gleichheit von Nettoinvestitionen und Sparen? „Die unter den Annahmen des 3SektorenModells sich ergebende Gleich heit von I und S überrascht zunächst, da es äußerst unwahrscheinlich ist, dass die Sparabsichten der Millionen Haushalte und die Investitionsab sichten der zahlreichen Unternehmen in ihrer Summe genau gleich groß sind. Zum besseren Verständnis muss dabei darauf hingewiesen werden, dass sich die Gleichheit nicht bei den im Vorhinein – exante – geplanten Größen, sondern im Nachhinein – expost – ergeben; d. h. am Ende einer Wirtschafts periode sind die realisierten Ersparnisse genauso hoch wie die realisierten Investitionen (...). Die formelmäßige Gleichheit von I und S lässt sich auch sachlich nachvollziehen. Hierzu wird das einfache Zahlenbeispiel verwendet: Die Unternehmen produzieren Produktions und Konsumgüter; da der Staat (noch) nicht beteiligt ist, entstehen nur Kosten für die Produktionsfak toren (Löhne, Mieten, Zinsen, Gewinn). Der Produktionswert entspricht also den Produktionskosten; sie sollen im Zahlenbeispiel 100 GE betragen. Die Kosten der Unternehmen sind für die Eigentümer der Produktionsfaktoren Einkommen. Der Produktionswert aller Güter ist also so hoch wie die Sum me der Einkommen, das Volkseinkommen. Daher ergibt sich im Zahlenbei spiel auch ein Einkommen von 100 GE. Die Haushalte verwenden ihr Ein kommen entweder für den Kauf von Gütern oder für Ersparnisse. Der Produktionswert aller an die Haushalte verkauften Güter entspricht den Aus gaben der Haushalte für Konsumgüter. Wenn die Haushalte für 80 GE Güter kaufen, verkaufen die Unternehmen für 80 GE Konsumgüter an die Haus halte. Als Investitionen schließlich gelten alle hergestellten Güter, die nicht als Konsumgüter an die Haushalte verkauft werden. Im Beispiel beträgt die Ersparnis der Haushalte 20 GE. Da sie dieses Geld nicht für Konsumgüter ausgeben, leisten sie in Höhe der Ersparnis Konsumverzicht. Man kann auch sagen: In Höhe der Ersparnis verzichten die Haushalte auf die Inan spruchnahme der Produktionskapazitäten. Die so frei bleibenden Produk tionskapazitäten können für die Herstellung von Produktionsgütern (Investi tionsgütern) verwendet werden. Im Beispiel bleibt ein Wert von 20 GE. Er ist zwangsläufig genauso hoch wie der Verzicht der Haushalte auf Konsum güter.“ Albers 2013, S. 39 f. Wiederholung: Die offene Volkswirtschaft mit staatlicher Aktivität Werden die wirtschaftlichen Aktivitäten des Staates (Bund, Länder, Gemein den und deren Gemeinschaftseinrichtungen wie Hochschulen, Schulen oder die Bundeswehr) im Kreislaufmodell berücksichtigt, sind weitere Transaktio nen zu unterscheiden: 873.2 Das Modell des Wirtschaftskreislaufs Nu r u Pr üf zw ec ke n Ei g nt um d s C .C . B uc hn er V er la gs | |
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