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Ansatzpunkte der Geldpolitik Geldpolitik nennt man alle Maßnahmen, mit denen eine Zentralbank ver sucht, die ihr gestellten Aufgaben zu erfüllen. So ist die EZB verpflichtet, den Geldumlauf (Geldmenge) und die Geldversorgung der Wirtschaft mit dem Ziel zu regeln, ein stabiles Preisniveau zu sichern. Hierzu muss die Versorgung der Wirtschaft mit Geld knapp gehalten werden. Auf der anderen Seite ist Geld so reichlich zur Verfügung zu stellen, dass nicht aus Mangel an Geld Produktion und Beschäftigung leiden. Neben der Geldmenge als zentraler Steuerungsgröße sind aber auch die Zinsen ein wichtiger Ansatz punkt der Währungsbehörde. Im geldpolitischen Werkzeugkasten der EZB befinden sich daher liquiditäts und zinspolitische Instrumente. Die Zentral bank kann aber ihre geldpolitischen Ziele nur indirekt erreichen und bedient sich dabei der Geschäftsbanken. Was heißt das? Will ein Unternehmen investieren oder ein privater Haushalt ein Auto an schaffen, wird meist ein Kredit bei einer Bank aufgenommen. Um Kredite gewähren zu können, müssen sich die Banken aber selbst mit Geld versor gen, d. h., sie müssen sich „refinanzieren“ – und das können sie bei der Zentralbank. Und wie bei jeder Kreditgewährung werden auch hier Zinsen fällig. Genau da setzt die EZB mit ihrem Instrumentarium an. Erhöht sie die Zinsen, zu denen sie Zentralbankgeld an die Banken abgibt, verteuert sie deren Kreditaufnahme. Die Banken geben aber ihre höheren Geldbeschaf fungskosten an die privaten Kreditnehmer – Unternehmen und private Haushalte – weiter, indem sie höhere Zinsen für Bankkredite verlangen. Manche kreditfinanzierte Investition wird für Unternehmer jetzt unrentabel, weil die höheren Kreditkosten sich im Vergleich zum erwarteten Gewinn nicht rechnen. Auch mancher Bauherr oder Autokäufer wird angesichts hö herer Zinsen seine kreditfinanzierten Bau oder Kaufpläne erst einmal nicht realisieren. Gleichzeitig sorgen steigende Zinsen dafür, dass die Sparnei gung zunimmt. Die Maßnahme der EZB wirkt also doppelt: 2.3 Das geldpolitische Instrumentarium der Europäischen Zentralbank E Entwicklung des Leitzinses der EZB EZB-Entscheidung: Leitzins im Euroraum bleibt auf Rekordtief Die EZB setzt ihren Kurs des billigen Geldes fort. Der Leitzins bleibt bei 0,05 Prozent. Spiegel-Online, 5.3.2015 Erklären Sie mögliche Wirkungen des Leitzinses der EZB auf das Konsum und Investitionsverhalten von Haushalten und Unternehmen. Reaktion auf Inflation EZB erhöht Leitzins Die EZB hat aller Kritik zum Trotz den Leitzins auf 4,25 Prozent angehoben. Die 320 Millio nen Bürger der Euro-Zone werden die Folgen der E ntscheidung zu spüren bekommen: Kredite der Ban ken werden teurer, die Unternehmen werden mehr be zahlen müssen, wenn sie Investitionen finanzieren müssen … Zeit online, 20. 08. 2008 95 100 54 552 Geld und Währung 4.1 Die Nachfragetheorie2.3 Instrumentarium der Europäischen Zentralbank Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d s C .C . B ch n r V er la gs | |
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