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Kompetent in Wirtschaft & Recht erweitern – vertiefen – anwenden 5 10 15 20 25 30 An diesem Montag beginnt das größte geldpoliti sche Experiment in der Geschichte des Euro: Die Europäische Zentralbank kauft im großen Stil An leihen europäischer Staaten auf. Monatlich will die Notenbank dafür 60 Milliarden Euro ausgeben, das soll sich bis Ende September 2016 auf den kaum vorstellbaren Betrag von 1,14 Billionen Euro sum mieren. Das offizielle Ziel: Die Inflationsrate im Eu roraum, die zuletzt negativ geworden war und sich damit weit vom Zielwert der Europäischen Zentral bank von „unter, aber nahe zwei Prozent“ entfernt hatte, soll künstlich nach oben getrieben werden. Zugleich drückt die Notenbank damit aber auch den Kurs des Euro künstlich nach unten. Es geht um eine Abwertung des Euro gegenüber anderen Wäh rungen – mit der Absicht, die Exportwirtschaft in der Eurozone zu beflügeln. Schon jetzt scheint das zu funktionieren: Vergangene Woche erreichte der Kurs des Euro mit 1,0839 Dollar den tiefsten Stand seit gut elf Jahren. Ein Teil der Währungsexperten, beispielsweise die Devisenfachleute der Royal Bank of Scotland, rechnen schon in nächster Zeit mit der Parität, also einem Preis von einem Dollar für einen Euro. Die EZB nennt das, was sie tut, zwar nicht Wech selkurspolitik. Sie hat schließlich kein offizielles Wechselkursziel. Sie nimmt das aber gleichsam als an genehmen Nebeneffekt in Kauf. Schließlich hat EZBPräsident Mario Draghi schon lange versucht, den Euro mit Worten herunterzureden. Die Überlegung dahinter: Wenn der Kurs des Euro niedrig ist, werden Exporte aus der Eurozone, M1 Der Euro – Weichling oder Konjunkturkiller? M2 Mario Draghis BillionenExperiment 752.5 Währungspolitik in der Europäischen Union Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g nt um d s C .C . B uc hn er V er la gs | |
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