Volltext anzeigen | |
148 7 Die Europäische Union als globaler Akteur M 21 Schwierige Verhandlungen zum Bau neuer Gas-Pipelines © Globus11054 Quelle: BDEW, Projektbetreiber, Eurogas schematische Darstellung *vorläufigStand Jan. 2016 Gas für Deutschland und Europa Das europäische Erdgasnetz natürliche Gasfelder Hauptpipelines Nord Stream 1 Nord Stream 2 (in Planung) TAP (im Bau) South Stream (gescheitert) Nabucco-Projekt (gescheitert) TANAP (im Bau) Zwischenlager von verflüssigtem Erdgas Aus diesen Ländern kam 2015* die Erdgasversorgung für Deutschland (Anteile in Prozent) 40 % 29 21 7 3 Niederlande Russland Norwegen Deutschland Sonstige Arbeiten Sie die energiepolitischen Interessen von Gas-Ursprungsländern (Russland, Iran, Kasachstan u. a.), Durchleitungsländern (Ukraine, Weißrussland u. a.) und der größten Abnehmerländer (Deutschland, Österreich, China u. a.) heraus (M 17-M 21). Erörtern Sie die Frage, ob der EU-Aktionsplan für Energieversorgungssicherheit und -solidarität Abhängigkeiten für die EU verringert (M 17-M 21). Aufgaben a) Milliardenschweres EU-Pipeline-Projekt gescheitert Es war ein langer Poker um Gas aus Aserbaidschan: Die Trans-Adria-Pipeline (TAP) soll nun den Zuschlag erhalten haben. Nabucco geht leer aus. Das bedeutet eine politische Niederlage für das Projekt der EU. […] Nur zu gern hätte die EU an den Ressourcen Turkmenistans angedockt. Und nur zu gern hätte sie die angedachte Nabucco-Pipeline mit dem Gas aus den drei Quellen – Turkmenistan, Aserbaidschan und Nordirak – gefüllt. Was als vernünftiger Dreier-Ansatz zur Vermeidung neuer Abhängigkeiten daherkam, war gleichzeitig einer der größten Schwachpunkte. Abgesehen davon, dass Russland eine Lieferung turkmenischen Gases durch das Kaspische Meer mit allen Mitteln torpediert, erwies es sich als schier unmöglich, die drei potenziellen Lieferanten zu koordinieren. Am Ende nahm Aserbaidschan das Heft in die Hand, das sich mit der Türkei auf den Bau einer neuen Pipeline durch Anatolien (TANAP) bis in die Westtürkei einigte. (est) www.welt.de, 26.6.13 b) Eine Niederlage für die EU? Die Welt: Ist die Entscheidung zugunsten von TAP eine Niederlage für die EU? EU-Energiekommissar Günther Oettinger: Im Gegenteil, das ist ein Sieg für die EU. Wir haben mehr als sechs Jahre lang dafür geworben, Gas direkt aus Aserbaidschan zu beziehen. Jetzt bekommen wir es erstmals, und dabei ist es zweitrangig, ob die Pipeline in Wien endet (Nabucco West) oder in Süditalien (TAP). […] TAP leitet das Gas über Griechenland und die Adria nach Italien. Bulgarien, Rumänien und Ungarn bleiben im Einflussbereich Russlands. Konterkariert das nicht das Ziel, unabhängiger zu werden? Es ist egal, ob das Gas durch Italien oder durch Osteuropa fließt. Es gibt doch keine Grenzkontrollen mehr für Gas. Wir haben einen Binnenmarkt und können schon heute Gas zunehmend nicht mehr nur von Ost nach West, sondern auch in die Gegenrichtung transportieren – und wir tun das auch. Die Ukraine bekommt heute schon Gas aus der EU. Deswegen: Jeder Kubikmeter, der Europa erreicht, ist einer für ganz Europa. […] Interview: Florian Eder, Silke Mülherr, www.welt.de, 29.6.2013 zu Aufgabe 2 Ordnen Sie die verschiedenen Interessen der Staaten im Gasstreit in einer Tabelle. 5 10 15 5 10 15 20 25 20 Nu r z u Pr üf zw ck n Ei ge nt um d s C .C . B uc hn er V rla gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |