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160 7 Die Europäische Union als globaler Akteur Arbeiten Sie (mögliche) positive und negative Wirkungen des geplanten transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP • für Wirtschaft und Gesellschaft der EU und ihrer Mitgliedstaaten (M 5 – M 7) sowie • Staaten außerhalb des Abkommens (M 8) heraus. Vergleichen Sie (mögliche) Auswirkungen eines TTIP-Abkommens für unterschied liche Staatengruppen und fassen Sie diese in einem Venn-Diagramm zusammen. Aufgaben ne der Tourismusbranche meist gar nicht den Gastländern und ihrer Bevölkerung zugute, sondern verbleiben – durch den Trend zu All-inclusive-Buchungen – im Wirtschaftskreislauf der Tourismusunternehmen aus dem globalen Norden. […] Des Weiteren [wird der] Agrarsektor der Entwicklungsund Schwellenländer komplett [ausgeblendet]. Dabei dürfte der Verlust des EU-Marktes gerade bei armen Agrarproduzenten zu massiven Einbußen führen. Während kleinbäuerliche Produzentinnen und Produzenten aus Entwicklungsländern einerseits immer mehr in die Wertschöpfungsketten der internationalen Nahrungsindustrie integriert werden, gefährdet TTIP ihre Exporte von Obst und Gemüse in die EU. Denn durch den Wegfall der Zölle für US-Produkte sowie die gegenseitige Anerkennung von Standards zwischen EU und USA würden die Preise für amerikanische Waren sinken. Infolgedessen könnten nordamerikanische Produzenten verstärkt den lukrativen und hochpreisigen EU-Markt beliefern und die Produkte des globalen Südens verdrängen. […] Wenn die gegenseitigen Einfuhrzölle zwischen EU und USA abgeschafft würden, dürfte es [in der Folge] zu einem massiven Verdrängungswettbewerb auch in den Ländern des globalen Südens kommen, insbesondere bei den bisher mit hohen Zöllen geschützten Milchund Fleischprodukten. Denn die europäischen und nordamerikanischen Agrarund Nahrungsmittelbetriebe werden, angetrieben von einem massiven Preiskampf untereinander, mit ihren dadurch verbilligten Waren mehr noch als bisher auf die Märkte in Afrika, Asien und Lateinamerika drängen – zum Nachteil der dortigen kleinbäuerlichen Nahrungsproduzenten. […] Gerade hier wäre eine Kehrtwende dringend erforderlich […] – zumal sich die EU an den eigenen Maßstäben messen lassen muss. Denn laut EU-Vertrag ist sie verpflichtet, die universellen und unteilbaren Menschenrechte auch in ihrer auswärtigen Politik zu achten und zu fördern. Zugleich soll [die EU-Politik] der Armutsbekämpfung dienen. Mit anderen Worten: EUHandelspolitik und Entwicklungszusammenarbeit müssen kohärent sein (Art. 208 ff). […] Bei den TTIP-Verhandlungen spielen die Menschenrechte hingegen überhaupt keine Rolle, vielmehr geht es einzig und allein darum, weltweit Marktvorteile für die jeweils eigenen wettbewerbsfähigsten Bereiche zu schaffen. […] Sven Hilbig, Wohlstand für den Süden, in: Blätter für deutsche und internationale Politik 6/2015, S. 33 ff.Die INSM und das ifo-Institut für Wirtschaftsforschung gelten auch aufgrund ihrer Finanzstruktur als unternehmensnah, Brot für die Welt ist ein Hilfswerk der evangelischen Kirche. Erläutern Sie die (mögliche) Interessengebundenheit der vorliegenden Materialien. EU Vorteile Nachteile Staaten außerhalb des Ab kommens Bereits im Vorfeld von TTIP verhandelte die EU-Kommission einige Handelsverträge. Hierzu zählen insbesondere • das CETA-Abkommen (Comprehensive Economic and Trade Agreement), das eine Freihandelszone zwischen der EU und Kanada etablieren soll (verhandelt, aber noch nicht ratifiziert) • die EPA-Abkommen (Economic Partnership Agreements), die die Handelsbeziehungen zwischen der EU und unterschiedlichen afrikanischen Regionen regeln sollen. Diese Abkommen stehen vielfach in der Kritik, da sie vor allem eine Marktöffnung für europäische (Agrar-)Produkte vorsehen, die zu einer Verdrängung einheimischer Produzenten führten. Handelsverträge der EU Info 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 zu Aufgabe 1 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc h er V rla gs | |
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