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49Der Erste Weltkrieg und seine Folgen Zu Beginn des Krieges rechneten selbst große Optimisten nicht damit, dass am Ende ein vereinigtes und unabhängiges Polen entstehen könnte. Als möglich wurde aber – je nach Kriegsverlauf – ein vereinigtes Polen mit begrenzter Autonomie innerhalb des Zarenreiches oder Österreich-Ungarns angesehen. Nur sehr wenige Polen wünschten sich wegen der preußischen Germanisierungspolitik eine Vereinigung unter preußischer Führung. Je länger der Krieg dauerte, desto klarer wurde für polnische Aktivisten, dass ein wirklich unabhängiger polnischer Staat nur bei einem Sieg der Entente möglich sein würde (u M4). Diese Hoffnung erhielt weitere Nahrung, als im Januar 1918 der amerikanische Präsident Woodrow Wilson ein 14-Punkte-Programm verkündete (u M5). Zunächst schien sich das Blatt aber zugunsten der Mittelmächte zu wenden: Im Herbst 1917 brach in Russland die Revolution aus und die russische Armee zerfi el schnell. Im Friedensvertrag von Brest-Litowsk, der am 3. März 1918 unterzeichnet wurde, schied das sowjetische Russland aus dem Krieg aus und musste sehr harte Bedingungen der Deutschen und ihrer Verbündeten hinnehmen. Allerdings erwies sich im Sommer, dass diese Entlastung im Osten nicht ausreichte, weil inzwischen die USA ihre gesamte ökonomische und militärische Macht in die Waagschale geworfen hatten und ein deutscher Sieg im Westen damit unmöglich geworden war. Das Ende des Krieges und die deutsche Kapitulation Nachdem die letzte große deutsche Offensive im Westen im Sommer 1918 fehlgeschlagen war, hatte sich in der Arbeiterschaft die Überzeugung verbreitet, dass der Krieg verloren war. Mit großer Schnelligkeit brach die öffentliche Ordnung in der Heimat zusammen, und an der Westfront desertierten während der Rückzüge Tausende von Soldaten. Das „vaterländische“ Lager hingegen proklamierte weiterhin Durchhalteparolen und machte vergeblich Werbung für eine letzte Massenmobilisierung, die – auch aus heutiger Sicht – aussichtlos geweEntente: Kriegsbündnis, dem Frankreich, Großbritannien, Russland, Italien und zahlreiche weitere Staaten angehörten Mittelmächte: Kriegsbündnis aus dem Deutschen Reich, Österreich-Ungarn, dem Osmanischen Reich und Bulgarien o Europa nach 1919. Jugoslawien (Süd-Slawien) hieß bis 1929 „Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen“. p Beschreiben Sie mithilfe der Karte die territorialen Veränderungen, die sich in Europa nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ergaben. Deutsches Reich Dänemark Nordsee Ostsee Schwarzes Meer M i t t e l m e e r Norwegen Schweden Finnland Estland Lettland Litauen Danzig Polen Tschechoslowakei Österr eich UngarnFrankreich SpanienPortugal Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland Jugoslawien Rumänien Bulgarien Albanien Griechenland Türkei Sowjetrussland (seit 1922 UdSSR) Italien Schweiz Belgien Lux. Niederlande Staaten mit Gebietsveränderungen auf der Basis der Versailler Verträge entstandene Staaten Grenzen 1914 500 km0 Nu r z u rü fzw ec ke n E ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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