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3 Sprecht über den Inhalt und die Wirkung des Texts. Klärt im Klassengespräch unbekannte Begriff e aus dem Kontext der Geschichte. 2 Hilf den Schulbuchautoren bei der Fortsetzung des Kastens auf Seite 72. Notiere passende Formulierungen zu den beiden Lücken und erläutere die Absicht und die mögliche Wirkung heutiger Kalendergeschichten. Johann Peter Hebel Das seltsame Rezept Es ist sonst kein großer Spaß dabei, wenn man ein Rezept in die Apotheke tragen muss; aber vor langen Jahren war es doch einmal ein Spaß. Da hielt ein Mann von einem entlegenen Hof eines Tages mit einem Wagen und zwei Stieren vor der Stadtapotheke still, lud sorgsam eine große tannene Stubentüre ab und trug sie hinein. Der Apotheker machte große Augen und sagte: „Was wollt Ihr da, guter Freund, mit Eurer Stubentüre? Der Schreiner wohnt um zwei Häuser links.“ Dem sagte der Mann, der Doktor sei bei seiner kranken Frau gewesen und habe ihr wollen ein Tränklein verordnen, so sei in dem ganzen Haus keine Feder, keine Tinte und kein Papier gewesen, nur eine Kreide. Da habe der Herr Doktor das Rezept an die Stubentüre geschrieben, und nun soll der Herr Bachin so gut sein und das Tränklein kochen. Item, wenn es nur gut getan hat. Wohl dem, der sich in der Not zu helfen weiß. Obwohl Kalender heute ja eher (1) … nutzen Autoren diese Textform noch gern. Wie es die Kalendergeschichten des 18. Jahrhunderts und die Texte von Johann Peter Hebel getan haben, wollen auch die modernen Kalendergeschichten (2) … „Ich glaube nicht, dass diese Geschichte wirklich passiert ist!“ „Hebels Erzählung ist sowohl witzig als auch belehrend.“ 4 Formuliert in Partnerarbeit zwei Redetexte als Reaktion auf die beiden Aussagen eurer Mitschüler/innen. Nutzt Textbelege und die Kästen auf dieser Doppelseite. Fiktionalität Viele Bücher (wie auch Filme) sind von den Autoren frei erfunden, Handlungen und Figuren existieren im wahren Leben nicht. In diesem Fall spricht man von fiktionalen Erzählungen. Hat sich die Geschichte allerdings tatsächlich zugetragen und die Figuren existieren (bzw. existierten) wirklich, wie z. B. in einem Dokumentarfilm oder einer Biographie, dann nennt man dies non-fiktional. Wenn eigene Erlebnisse (zum Beispiel ein Schicksalsschlag) oder historische Ereignisse Grundlagen für neue Erzählungen oder Bücher darstellen, entstehen Mischformen. Das musst du wissen 15 20 25 5 10 Kalendergeschichten und Anekdoten verstehen 73 Der Wel t der erzä hlenden Literatu r begegn en ➞ AH S . 85 – 87 11077_1_1_2016_056_089_04.indd 73 26.08.16 11:40 Nu r z u Pr üf zw ck en ig en tu m d es C .C .B u hn r V er la gs | |
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