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einsetzen oder an Fürsten verleihen konnten. Weil diese Kredite oft nicht mehr zurückgezahlt wurden, auch die Gewinne aus dem Bergbau und anderen Geschäftszweigen zurückgingen, gerieten die Handelshäuser um 1600 in eine Krise. Der Kapitalismus der (Handels-)Kompanien Die Handelshäuser gaben der europäischen Expansion in Amerika, Afrika und Asien im 16. Jahrhundert noch den notwendigen organisatorischen Rückhalt, verloren aber danach ihre Bedeutung. An ihre Stelle traten die (Handels-)Kompanien, die im 17. und 18. Jahrhundert weltweit den Handel und die koloniale Ansiedlung organisierten. Am erfolgreichsten waren die niederländische und die englische Ostindienkompanie. Die Kompanien entsprachen insoweit heutigen Aktiengesellschaften, als die Anteilseigner Kapital zur Verfügung stellten, womit sie ein Recht auf Gewinnanteile erwarben. Solche Kapitalbeteiligungen kannten schon die Handelshäuser, desgleichen die Buchführung oder das Betreiben von Faktoreien. Aber die Kompanien waren darüber hinaus mit staatlichen Rechten ausgestattet. Sie bauten eine eigene Verwaltung auf, hatten das Recht, selbstständig Verträge zu schließen und Krieg zu führen, und sie erhielten ein Handelsmonopol, die Ostindienkompanien z. B. für den Indischen und Pazifi schen Ozean. Auch die Kompanien strebten danach, den Gewinn aus dem eingesetzten Kapital zu maximieren. Sie operierten in noch größerem Maßstab als die Handelshäuser und noch intensiver im Handel. Deshalb bezeichnet man ihre Wirtschaftsform als Kaufmannsoder Handelskapitalismus. i Hauptniederlassung der Vereinigten Ostindischen Handelskompanie (VOC) in Hugli-Chinsurah. Gemälde (Öl auf Leinwand, 203 x 316 cm) von Hendrick van Schuylenburgh, 1665. In Hugli-Chinsurah saß das Direktorium für Bengalen, das drei Dörfer gepachtet hatte. Die Niederlassung diente als Kontor sowie als Unterkunft für indische Kaufl eute und Weber, mit denen die niederländische VOC in Vertragsbeziehungen stand. Tuche waren der Hauptexportartikel Bengalens. 117Europäische Expansion und frühneuzeitliche Kolonialisierung Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g tu m de s C .C .B uc hn er V er la gs | |
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