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quenz, dass der menschliche Verstand alle Rätsel der Welt lösen konnte, einer Welt, die sich die Rationalisten als Maschine vorstellten. Diese Auffassung verfestigte sich zur unumstößlichen Gewissheit durch die Entdeckungen von Isaac Newton, des berühmtesten Wissenschaftlers seines Zeitalters. Denn Newton schien mit seinen Entdeckungen zu bestätigen, dass die Vernunft das Tor zu den Fundamentalgesetzen der Natur aufstieß. Sein 1666 formuliertes Gravitationsgesetz, nach dem sich alle Körper auf der Erde und im Weltraum gegenseitig anziehen, erklärte die Fallgesetze Galileis ebenso wie die Bahnen der Planeten um die Sonne, die Johannes Kepler einst mathematisch beschrieben hatte. Damit erbrachte Newton den Beweis, dass die Naturgesetze auf der Erde wie im Universum gelten. Das Gravitationsgesetz war ein früher Höhepunkt wissenschaftlicher Grundlagenforschung. Viele berühmt gewordene Entdeckungen der Mathematik und Physik vor 1800 fallen ebenfalls ins 17. Jahrhundert, die Infi nitesimalrechnung (um 1680), die Wahrscheinlichkeitsrechnung (um 1700), das Druck-Volumen-Gesetz der Gase (1662) oder die Entdeckung der Wellenform des Lichts (1690). Die Biologie und Chemie folgten im 18. Jahrhundert, etwa mit der Systematik aller Lebewesen (1735) bzw. der Oxidationstheorie (1789). Ebenso wurden die bedeutenden Erfi ndungen vorwiegend im 18. Jahrhundert gemacht, das Porzellan (1708/09), der Blitzableiter (1752), die Dampfmaschine (1765), die Spinnmaschine (1767/69) und der Heißluftballon (1783). Wissen und Öffentlichkeit Wissenschaftlich-technische Neuerungen waren Leistungen Einzelner, zunehmend spielte auch die Wissensorganisation eine Rolle. Deren Träger waren nicht die Universitäten, sondern die staatlichen Akademien der Wissenschaften. Sie versammelten die berühmtesten Gelehrten des Landes. Diese beschäftigten sich vorrangig mit naturwissenschaftlichen Problemen und technischen Fragen der Schifffahrt oder der Landwirtschaft, aber auch mit Philosophie und Kulturwissenschaft. 1662 erhielt die Londoner Akademie ihre Gründungsurkunde; es folgten Akademien in Paris (1666), Berlin (1700), St. Petersburg (1725) und Boston (1780). o Isaac Newton als Werbeträger: Beobachtung einer Mondfi nsternis Anfang des 18. Jh. Sammelbildchen der Compagnie Liebigs Fleisch-Extrakt, 1900. Isaac Newton gilt als Vater der klassischen Mechanik und, gemeinsam mit dem Wissenschaftler Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 1716), als Begründer der Infi nitesimalrechnung. Aufgrund seiner Erkenntnisse in Mathematik und Physik zählt er zu den größten Wissenschaftlern aller Zeiten. Isaac Newton (1643 1727): englischer Naturwissenschaftler, Physiker und Mathematiker. Er baute das erste Spiegel teleskop. Sein Werk „Principia Mathematica“ gilt als eines der wichtigsten wissenschaftlichen Werke überhaupt. Johannes Kepler (1571 1630): deutscher Astronom. Er entdeckte die Planetengesetze, legte in der Mathematik u. a. den Grundstein für das Rechnen mit Logarithmen, machte die Optik zum Gegenstand der Wissenschaft und half, die Theorien Galileis zu beweisen. Internettipp: www.deutsches-museum.de (Homepage des Deutschen Museums in München, Informationen über viele Meisterwerke der Naturwissenschaft und Technik der vergangenen Jahrhunderte) 141Das politische Denken der Aufklärung Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um s C .C .B uc hn er V rla gs | |
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