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547Die Welt und Europa nach dem Kalten Krieg sich zunächst um die Einrichtung einer multiracial society. In den letzten Jahren entwick elte er sich jedoch vom Hoffnungsträger zum rück sichtslosen Auto kraten. Bei den Parlamentswahlen vom April 2002 behauptete Mugabe nur durch Wahlfälschungen seine Macht. In Südafrika endete die Politik der Rassentrennung (Apartheid) erst mit freien Wahlen im Jahr 1994. Als erster Schwarzer wurde Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela (1918 2013) Präsident des Landes (bis 1999). Unterschiedliche Interessen der Entwick lungsländer Die Staaten der Dritten Welt betonen häufi g ihren Zusammenhalt und ihre Solidarität, vor allem, um ihren Forderungen gegenüber den westlichen Industrieländern mehr Nachdruck zu verleihen. Dies kann allerdings nicht die wachsende Diskrepanz innerhalb der Entwicklungsländer verbergen. Beispielsweise zählt zu ihnen die Gruppe der am wenigsten entwickelten Länder (Least Developed Countries = LLDC). Kennzeichnend für diese Länder sind besonders niedrige Einkommen, kaum vorhandene Industrialisierung und eine extrem hohe Quote an Analphabeten. 2010 zählten 49 Staaten zu diesen ärmsten Ländern der Erde (die meisten davon in Afrika), in denen über 500 Millionen Menschen, also etwa 10 % der Weltbevölkerung, leben. Im Gegensatz zur „Unterschicht“ der ökonomisch besonders benachteiligten Länder stellen die Schwellenländer die „Oberschicht“. Dank ihrer ökonomischen Eigendynamik stehen sie bereits an der Schwelle zum Industriestaat. Zu dieser Gruppe zählen beispielsweise die europäischen Staaten Griechenland und Portugal, die Türkei, die südostasiatischen Staaten Hongkong, Singapur, Südkorea und Taiwan sowie in Lateinamerika Brasilien und Mexiko.* Der wirtschaftliche Fortschritt dieser Länder kommt aber keineswegs allen Teilen der Bevölkerung zugute und eilt häufi g einer demokratischen und sozio-kulturellen Entwicklung weit voraus. Die Sonderrolle der OPEC Eine Sonderrolle innerhalb der Dritten Welt nimmt die OPEC (Organization of the Petroleum Exporting Countries) ein. Mitglied dieses 1960 gegründeten Kartells** können nur Staaten werden, die ganz überwiegend auf den Export von Rohöl angewiesen sind. Die 12 OPEC-Mitglieder (Stand: 2010) setzten in harten Auseinandersetzungen mit den multinationalen Ölkonzernen nach und nach ihre eigenen Interessen durch. Mit der Kontrolle über das Erdöl verfügten sie – anders als die meisten Länder der Dritten Welt – über einen natürlichen Reichtum, der ihnen die Möglichkeit gab, die westlichen Industrienationen unter Druck zu setzen. Davon machten die OPEC-Mitglieder aus dem Vorderen Orient und Nordafrika mit einer konsequent gegen Israel gerichteten Politik Gebrauch. Als sich Israel 1973 im Jom-KippurKrieg ein weiteres Mal gegen seine arabischen Nachbarn behaupten konnte, setzten die arabischen OPEC-Staaten erstmals das Erdöl als politische Waffe ein: Sie verhängten einen Lieferboykott gegen die USA und den europäischen Umschlagstandort Niederlande. Der Preis für Rohöl vervierfachte sich auf 10,70 Dollar pro Barrel***. Dieser massive Eingriff in die internationale Wirtschaftsordnung schürte Infl ationstendenzen in den westlichen Industrieländern und trug zu einer allgemeinen Wirtschaftskrise bei. * Aufl istung nach der OECD (Organization for Economic Cooperation and Development; Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) ** Kartell: Zusammenschluss selbstständig bleibender Wirtschafts einheiten (Staaten oder Unternehmen), die den Wettbewerb untereinander beschränken wollen *** Barrell: Internationale Maßeinheit für Öl (159 Liter) i Weltweite Entwicklung 1970 bis 2010 in Zahlen. Der „Human Development Index“ (HDI) ist ein Zahlenwert zwischen 0 und 1, der die Entwicklung und den Wohlstand der Bevölkerung eines Landes ausdrückt. Er wird jährlich von der UNO ermittelt und berücksichtigt das Einkommen, die Lebenserwartung und die Bildungs situation. Die Grafi k zeigt die Entwicklung des HDI für alle Staaten; hervorgehoben sind elf ausgewählte Länder. p Informieren Sie sich über die Berechnung des HDI und seine Aussagekraft. p Begründen Sie den unterschiedlichen Verlauf des Entwicklungsgrades der ausgewählten Länder. Sim bab we DR Kon go Sam bia Nep al Om an Rus slan d Chi na Ind one sien Gu ate ma la Sau di A rab ien Jap an 1,0 HDI (Human Development Index) 0,8 0,6 0,4 0,2 0 197 0 197 5 198 0 198 5 199 0 199 5 200 0 200 5 201 0 Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt um d es C .C .B uc ne r V er la gs | |
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